03.11.2023
Musterfläche im Stendaler Dom wird renoviert
Stendal (epd). Im Dom St. Nikolaus in Stendal soll im November die Innensanierung beginnen.
Auf einer Musterfläche im Nordquerhaus links neben dem Lettner soll die älteste nachweisbare, vermutlich bauzeitliche Fassung des Innenraums beispielhaft wiederhergestellt werden, kündigte Dompfarrer Markus Schütte am Donnerstag in Stendal an.
Im Zuge der Arbeiten soll die nach dem Zweiten Weltkrieg angebrachte weiße Farbe an den unverputzten Wand- und Pfeilerflächen abgetragen werden. Sie soll durch Farbfassungen ersetzt werden, die dem Originalton der Ziegelsteine am nächsten kommen, erklärte Architekt Burkhard Wöbke.
An der Musterfläche sollen zudem verschiedene Techniken, beispielsweise Sand- oder Trockeneis-Strahlverfahren, für die weitere Restaurierung des Innenraums ausprobiert werden, sagte Wöbke. Ebenso werde das künstlerisch wertvolle sogenannte „Stifter-Fenster“ ausgebaut und gewartet.
Langfristig sollen nach Angaben des Dompfarrers alle unverputzten Flächen an den Pfeilern und Wänden des Doms wieder in einem Rotton gestaltet werden. Damit werde das Erscheinungsbild des Sakralbaus insgesamt dunkler als durch die bisherige Weißfassung. Das entspreche allerdings dem ursprünglichen Erscheinungsbild der Kirche, durch das auch die 22 großformatigen Glasmalerei-Fenster im Hohen Chor und im Querhaus besser zur Geltung kommen sollen. Diese stammen zum Teil aus dem 15. Jahrhundert.
Die Arbeiten sollen 152.000 Euro kosten, wobei das Land Sachsen-Anhalt die Maßnahme mit 100.000 Euro fördert. Der gotische Dom feiert im kommenden Jahr sein 600-jähriges Bestehen mit einem umfangreichen Festjahr.
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