21.09.2017
Nachhaltig und innovativ: Strom vom Kirchendach
Diesjähriger Thüringer-Umweltpreis geht nach Kindelbrück
Seit langem macht sich Pfarrer Jens Bechtloff (vordere Reihe, 3.v.r.) in Kindelbrück für den Umweltschutz in seiner Kirchengemeinde stark. Jetzt nahm er dafür aus den Händen der Thüringer Umweltministerin Anja Siegesmund den 1. von insgesamt drei Thüringer Preisen entgegen.
Pfarrer Jens Bechtloff setzt sich in der evangelischen Regionalgemeinde Kindelbrück seit langem für die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf kirchlichen Gebäuden ein, oft gegen erhebliche Widerstände. Mittlerweile sind vier Kirchendächer - die der Kirchen in Oberbösa, Hemleben, Kannawurf und Frömmstedt - mit solchen Anlagen versehen, daneben auch das Pfarrhaus in Etzleben. Damit erzielt er einen nicht unerheblichen Beitrag zur Finanzierung der Gemeindearbeit. Der Pfarrer hat aber noch mehr Ideen: Im Bemühen um mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit in seiner Kirchengemeinde gibt es beispielweise Regenwassersammler auf Friedhöfen, die mit Solarpumpen genutzt werden können. Baumpflanzungen und Umwelterziehung gehören ebenfalls ins Portfolio des umweltbewussten Pfarrers. Jetzt können sich Bechtloff und seine Gemeinde über 5000 Euro freuen, die im Rahmen des Umweltpreises vergeben wurden.
Anerkennende Worte für das Engagement des Kindelbrücker Pfarrers fand Dr. Hans-Joachim Döring, der Umweltbeauftragte der EKM, in seiner Laudatio bei der Preisverleihung am 14. September in Apolda. In Kindelbrück würden die Potenziale von Kirchengemeinden, wie beispielweise Gebäude und Freiflächen, vorbildlich für eine nachhaltige Entwicklung genutzt, sagte Döring. „Kirchengemeinden in Thüringen haben hier einen Nachholbedarf“, so der Umweltbeauftragte. Gleichzeitig könnten diese jedoch mit ihren 1791 Kirchen im Freistaat Thüringen Vorbild und Vorreiter zugleich sein. Kindelbrück sei hierfür ein eindrucksvolles Beispiel.
Der Thüringer Umweltpreis wird alle zwei Jahre verliehen. Ausgezeichnet werden herausragende Projekte und Leistungen im Einsatz für den Umweltschutz. Bewerben können sich Unternehmen, Verbände und Kommunen, aber auch Einzelpersonen.