15.11.2022
Ratsvorsitzende begrüßt Förderung der zivilen Seenotrettung | Bundesregierung fördert „United4Rescue“ mit insgesamt bis zu acht Millionen Euro
Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Annette Kurschus, hat die angekündigte Förderung der zivilen Seenotrettung durch die Bundesregierung begrüßt.
„Ich bin der Bundesregierung für die finanzielle Unterstützung von United4Rescue sehr dankbar“, so Kurschus. Die Regierung setze damit ein deutliches Zeichen für die zivile Seenotrettung, die seit Jahren Tausende Menschen im Mittelmeer vor dem Ertrinken rettet. „Dass die Bundesregierung dieses Engagement anerkennt, ist auch ein Vertrauensbeweis für die Arbeit von United4Rescue“, so die Ratsvorsitzende. „Die zivile Seenotrettung ist ein öffentlich sichtbarer und starker Protest gegen jeden Versuch, Flüchtlinge politisch zu instrumentalisieren und rechtlos zu machen. Jedes Leben zählt und muss gerettet werden. Insofern bleibt Seenotrettung eine Mahnung an die Politik, ihrer Verantwortung nachzukommen, die Menschenrechte zu schützen und endlich zur staatlichen Seenotrettung zurückzukehren.“
Der Haushaltsausschuss des Bundestages hatte in der Nacht zum Freitag (11. November) beschlossen, United4Rescue im Jahr 2023 zwei Millionen Euro für die zivile Seenotrettung zur Verfügung zu stellen. Auch für die darauffolgenden Jahre 2024 bis 2026 sind jeweils zwei Millionen Euro vorgesehen. Damit erhält die zivile Seenotrettung erstmals dringend benötigte finanzielle Unterstützung von der deutschen Bundesregierung. Seit 2014 sind mehr als 25.000 Menschen im Mittelmeer ertrunken, allein in diesem Jahr zählt die Internationale Organisation für Migration (IOM) 1765 Opfer.
Hintergrund:
United4Rescue wurde 2019 von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) initiiert. In dem zivilgesellschaftlichen Bündnis sind mehr als 850 Organisationen und Gruppen verbunden, die sich für die Seenotrettung im Mittelmeer engagieren. In den drei Jahren hat United4Rescue zwei Schiffe, die SEA-EYE 4 und die Humanity 1 (früher Sea-Watch 4) maßgeblich finanziert und zahlreiche Rettungseinsätze ermöglicht. Ein drittes Bündnisschiff, die Sea-Watch 5, wird ab Frühjahr 2023 im Einsatz sein, um Menschen aus Seenot zu retten.