30.05.2022
Rund 13.000 Menschen auf "Christival22" in Erfurt

Erfurt (epd). Rund 13.000 Jugendliche aus ganz Deutschland haben nach Angaben der Veranstalter das „Christival22“ in Erfurt besucht. 

Das mehrtägige christliche Jugendfestival war am Mittwoch in der thüringischen Landeshauptstadt eröffnet worden und endete am Sonntag mit einem Abschluss-Gottesdienst auf dem Erfurter Messegelände.

Der „Christival“-Vorsitzende Karsten Hüttmann rief die Teilnehmenden in seiner Abschluss-Predigt dazu auf, die Freude und Hoffnung dieser Tage mit in den Alltag zu nehmen. Er dankte zudem den fast 2.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, ohne die das Festival nicht denkbar gewesen wäre, wie er sagte.

Seit Mittwochabend hatte das „Christival“ an unterschiedlichen Orten in Erfurt zahlreiche Gottesdienste, Gesprächsforen, Konzerte und kreative Festivalformate angeboten. Prominente Gäste waren Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke), Comedian Bülent Ceylan, die Autorin und „Gottes Influencerin“, Jana Highholder, und Kika-Moderator Ben. Die Schirmherrschaft hatte Altbundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU).

Die Veranstalter zogen am Ende ein positives Fazit. „Wir sind unglaublich dankbar für die vielen Menschen auf dem Messegelände und auch bei unseren Angeboten für die Erfurterinnen und Erfurter“, sagte „Christival“-Projektleiter Chris Pahl am Sonntag. Überrascht sei er von der großen Sehnsucht nach Gemeinschaft und Tiefgang bei den Teilnehmenden zwischen 14 und 24 Jahren.

Das „Christival“ fand seit 1976 zum siebten Mal statt. Träger des Festivals sind mehr als 80 Werke und Organisationen verschiedener Konfessionen. Das nächste „Christival “ist 2028 geplant. Ort und Datum stehen noch nicht fest.

Ramelow: Mein Glaube hilft mir "in ganz großen Schwierigkeiten"

Erfurt (epd). Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) tankt nach eigenen Worten aus seinem Glauben Kraft. „Ich bin froh, dass ich meinen Glauben habe und damit eine große Kraftquelle“, sagte der Linken-Politiker und bekennende Protestant am Samstag vor rund 300 Besucherinnen und Besuchern des „Christival“-Jugendfestivals im Erfurter Zughafen. Besonders in schlaflosen Nächten angesichts des Dauerstresses während der Corona-Pandemie habe er immer wieder Trost erfahren in dem Wissen: „Da gibt es den lieben Gott!“ Den Glauben zu haben, helfe ihm „in ganz großen Schwierigkeiten“, sagte Ramelow.

Auf die Frage, wie es ist, als Christ in der Linkspartei zu sein, sagte er: „Total aufregend! Ich bin der Kieselstein in meiner Partei, und das bin ich sehr gerne!“ Durch das Aufwachsen in einem evangelischen Elternhaus habe ihn sein Leben lang der Begriff Gerechtigkeit umgetrieben. „Ich bin mit Nächstenliebe groß geworden“, sagte der 66-Jährige.

Zum Thema Waffenlieferungen an die Ukraine sagte der Thüringer Ministerpräsident „als Christ und Linker hat man an der Seite der Ukraine zu stehen.“ Russlands Präsident Wladimir Putin dürfe diesen völkerrechtswidrigen Krieg nicht gewinnen. Zugleich kritisierte er scharf, dass Deutsche den Russen Wehrtechnik geliefert hätten, die sie nun gegen die Ukraine einsetzen. „Wir haben nun keinen Grund, der Ukraine Waffenlieferungen zu verweigern“, sagte Ramelow.

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Christival  Foto: EKM

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