07.06.2023
Sonderzug zum Kirchentag mit Segen und Musik
Leipzig (epd). Mit dem Reisesegen von drei evangelischen Kirchenoberhäuptern und einem Blaskonzert ist am Leipziger Hauptbahnhof ein Sonderzug zum 38. Deutschen Evangelischen Kirchentag nach Nürnberg verabschiedet worden.
Neben dem Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Friedrich Kramer, begrüßten auch Kirchenpräsident Joachim Liebig von der Evangelischen Landeskirche Anhalts und der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Tobias Bilz, die Reisenden am Mittwochmorgen in Leipzig. „Der Segen wird kein neuer Service der Deutschen Bahn, vielleicht würde es aber der Pünktlichkeit helfen“, sagte Liebig per Zugdurchsage.
Der von der mitteldeutschen Kirchenzeitung „Glaube + Heimat“ angemietete Sonderzug der Erfurter Bahn war am frühen Mittwochmorgen am Erfurter Hauptbahnhof gestartet. Die Route des Zuges sah unter anderem Halte in Weimar, Leipzig, Naumburg und Saalfeld vor. Nürnberg sollten die Kirchentagsbesucher am Mittwochnachmittag erreichen.
Kirchenpräsident Liebig sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), er wünsche sich kontroversere Kirchentage. Die Erfahrung zeige, dass diese häufig sehr harmonisch ablaufen. „Ich finde, Kirchentage könnten auch ein Forum sein, wo wirklich auch unterschiedliche Meinungen in kultivierter Weise aufeinandertreffen“, erklärte er. Von der Veranstaltung in Nürnberg erhoffe er sich Impulse für die Kirchengemeinden und die Gesellschaft, die „es dringend nötig habe, miteinander ins Gespräch zu kommen“.
Er selbst könne nicht in Nürnberg dabei sein, was aber keine Missachtung des Kirchentags darstelle. „Aber ich bin dankbar, dass eine so große Delegation aus Sachsen-Anhalt beim Kirchentag vertreten ist“, sagte Liebig. Aus dem Gebiet der Landeskirche reist eine dreistellige Zahl an Personen an. Darunter sind auch eine Reihe von Bläserinnen und Bläsern verschiedener Posaunenchöre aus Sachsen-Anhalt. Auf Gleis elf des Leipziger Hauptbahnhofs gaben sie vor Abfahrt des Zuges ein Konzert.
An den Haltepunkten des Zuges in Thüringen und Sachsen-Anhalt wurden jeweils rund 60 zusteigende Fahrgäste erwartet. Eine Fahrt ab Leipzig hatten laut Reiseveranstalter Eberhard Travel 280 weitere Personen gebucht. Insgesamt nutzten 400 Besucherinnen und Besucher des Kirchentags den Sonderzug nach Nürnberg. Nach Angaben der Kirchenzeitung war der Zug damit ausgebucht.
Der sächsische Landesbischof Tobias Bilz begleitete die Reisende auf ihrer Fahrt nach Nürnberg. Für den Weg war eine Andacht geplant. Sein mitteldeutscher Amtsbruder, Bischof Friedrich Kramer, verabschiedete den Zug symbolisch mit Zugführermütze, Kelle und Trillerpfeife.
Der Kirchentag in Nürnberg findet von Mittwoch bis Sonntag statt. Die Losung des Protestantentreffens lautet „Jetzt ist die Zeit“. Erwartet werden bis zu 100.000 Besucherinnen und Besucher.
Auf dem Programm der Großveranstaltung stehen Vorträge, Diskussionen, Bibelarbeiten, Gottesdienste und Begegnungen. Der Zugang zu den digitalen Angeboten ist über kirchentag.de/digital möglich. Sowohl die Eröffnungsgottesdienste am Mittwoch als auch die Schlussgottesdienste am Sonntag können per Livestream verfolgt werden.
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