28.02.2023
Studie: Teilweise kaum Religionskunde-Unterricht in Schulen
Leipzig (epd). Die Wissensvermittlung über Religionen an deutschen Schulen ist einer Studie der Universitäten Leipzig und Hannover zufolge je nach Bundesland sehr unterschiedlich.
Das Ziel einer religionskundlichen Grundbildung werde nicht immer konsequent umgesetzt, teilte die Hochschule am Montag in Leipzig mit.
So werde in den meisten ostdeutschen Ländern Ethik von der ersten bis zur zwölften Klasse angeboten. In den westdeutschen Flächenländern hingegen sei der Ethikunterricht in den vergangenen Jahren als Alternative zum Religionsunterricht nicht weiter gestärkt worden, sagte die wissenschaftliche Mitarbeiterin am Religionswissenschaftlichen Institut der Universität Leipzig, Katharina Neef. Sie ist auch Mitherausgeberin eines neu erschienenen „Handbuches Religionskunde in Deutschland“.
In manchen Bundesländern gebe es in der Grundschule keinen Ersatz zum Religionsunterricht und betroffene Kinder würden gar nicht oder „irgendwie“ beschult, sagte Neef weiter. „Die regionalen Unterschiede sind enorm. Salopp gesprochen haben wir 16 Bundesländer und 17 Regelungen.“ Während der Religionsunterricht grundgesetzlich verbürgt sei in Artikel 7, sei der Ethikunterricht Ländersache.
Neef zufolge gibt es in den westdeutschen Flächenländern einen Trend zur Diversifizierung: „Hier wurde eine Vielzahl von Religionsunterrichten für religiöse Minderheiten eingeführt, zum Beispiel freireligiöser, alevitischer, christlich-orthodoxer oder mennonitischer Unterricht“, sagte die Religionswissenschaftlerin.
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