13.07.2023
Tagung erinnert an 40 Jahre Kirchenasyl
Berlin (epd). Zum 40. Todestag des Flüchtlings Cemal Kemal Altun wird mit einer Tagung in der Berliner Heilig-Kreuz-Kirche an das daraufhin ins Leben gerufene Kirchenasyl erinnert.
Aus Angst vor einer Auslieferung in die damalige türkische Militärdiktatur war der politische Aktivist und Militärgegner am 30. August 1983 aus dem sechsten Stock des Oberverwaltungsgerichts im damaligen West-Berlin gesprungen. Sein Tod habe Kirchengemeinden dazu bewogen, abgelehnten Asylbewerberinnen und -bewerbern Schutz zu gewähren, teilte die Ökumenische Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche am Mittwoch in Berlin mit.
Auf dem Programm der zweitägigen Tagung „40 Jahre Kirchenasyl: Ultima Ratio und widerständige Praxis“ stehen für den 30. und 31. August Workshops und Podiumsdiskussionen. Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, wird am Abend des ersten Tages einen Festgottesdienst feiern.
Der Vorsitzende des Vereins Asyl in der Kirche Berlin-Brandenburg, Bernhard Fricke, betonte die fortgesetzte Notwendigkeit von Kirchenasyl: „Verletzte und verletzliche Menschen zu beraten, zu begleiten, zu unterstützen ist unsere Aufgabe als Mitmenschen und als Christen und Christinnen.“
Die Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft, Dietlind Jochims, sagte, weltweit seien so viele Menschen auf der Flucht wie noch nie. Gleichzeitig würden die Pläne der EU-Kommission für ein Gemeinsames Europäisches Asylsystem zu einer „systematischen Entrechtung Flüchtender und einer noch drastischeren Lage an den europäischen Außengrenzen führen“.
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