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Halle (epd). Laut dem Hallenser Religionspädagogen Michael Domsgen wird die Weihnachtsfreude durch die massiven Mitgliederverluste der Kirchen nicht getrübt.

„Weihnachten als Fest der Geburt Jesu wird davon im Grundsatz nicht berührt“, sagte Domsgen der „Mitteldeutschen Zeitung“ (Donnerstag).

„Im Gegenteil: Als Erzählung des Neuanfangs öffnet dieses Fest den Blick nach vorn“, sagte er. Die Möglichkeit, neu anzufangen, gehöre zur Grundkonstante unseres Lebens: „Mit Blick auf unser Leben, aber auch mit Blick auf die Zukunft der Kirchen ist das eine sehr ermutigende Botschaft.“

Dass die Kirchen zu Weihnachten oft gut gefüllt seien, erklärt der Professor für Religionspädagogik und Mitglied des Rates der Evangelischen Kirchen in Deutschland mit Sehnsüchten aus Kindheitstagen. Weihnachten sei ein Familienfest: „Theologisch könnte ich sagen, hier meldet sich die Sehnsucht nach dem Paradies.“ Allerdings komme einem das Paradies oft anders entgegen, als man sich das vorstelle. So zeige sich Gott zu Weihnachten in einem kleinen Kind in ärmlichen Verhältnissen.

Trotz stark zurückgehender Kirchenmitgliedschaft seien die Menschen heute nicht weniger gläubig, meinte Domsgen: „Was sich aber deutlich verändert hat, ist der sozioökonomische und kulturelle Rahmen.“ Deshalb komme das bisher prägende Modell der Kirchenmitgliedschaft an ihr Ende.

Domsgen leitet das Forschungszentrum „Christliches Empowerment in der Säkularität“ an der Universität Halle-Wittenberg. Darin untersuchen Wissenschaftler, wie die Vermittlung des christlichen Glaubens helfen kann, Menschen zu einem selbstbestimmten Leben zu befähigen.

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