04.06.2022
Thüringen: Land kürzt auch bei Dorfkirchenprogramm
Erfurt (epd). Seit Wiedergründung des Freistaats Thüringen hat das Land die Sanierung von kleinen Dorfkirchen mit rund 38 Millionen Euro unterstützt.
Mit der Summe seien Arbeiten an insgesamt 430 Gotteshäusern gefördert worden, sagte eine Sprecherin des Infrastrukturministeriums dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Freitag in Erfurt. Das Ziel sei es jeweils, den Erhalt von Kirchen aus landeskulturellen Gründen zu gewährleisten.
Für die Kirchenrettung habe das Land bislang jährlich eine Million Euro in Form von Städtebaufördermitteln zur Verfügung gestellt. Im aktuellen Haushalt sei zwar durch den Landtag die dreifache Summe eingestellt worden, doch habe das Ministerium für einen Großteil der Summe einen Ausgabestopp verhängt. Grund hierfür sei die sogenannte globale Minderausgabe. So sei davon auszugehen, dass auch in diesem Jahr nur acht bis zwölf Vorhaben berücksichtigt werden können, sagte die Ministeriumssprecherin.
Mit der globalen Minderausgabe wurde die Landesregierung vom Parlament beauftragt, nach eigenem Ermessen rund 300 Millionen Euro im Thüringer Landeshaushalt einzusparen.
Der angemeldete Bedarf an Fördermitteln sei höher. Für das Jahr 2022 hätten sowohl die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) als auch das katholische Bistum Erfurt dem Infrastrukturministerium ihre Prioritätenlisten für die Sanierung ihrer Dorfkirchen vorgelegt. Die EKM habe 50 Vorhaben mit einem Städtebaufinanzhilfevolumen in Höhe von 4,38 Millionen Euro aufgeführt, das Bistum Erfurt habe zehn Vorhaben in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro angemeldet.
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