01.11.2021
Thüringen startet Themenjahr zur Bibel-Übersetzung | Ramelow nennt Bibelübersetzung eine "globale Großtat"

Eisenach (epd). 500 Jahre nach der Übersetzung des Neuen Testaments auf der Wartburg bei Eisenach startet Thüringen ein touristisches Themenjahr zum Werk des Augustinermönchs Martin Luther (1483-1546).

Es steht unter der Überschrift „Welt übersetzen - 1521/22 Luthers Werk“. Kernstück des Themenjahres ist eine Festwoche im September 2022, wie Ministerpräsident Bodo Ramelow, Eisenachs Oberbürgermeisterin Katja Wolf (beide Linke) und der Superintendent des Kirchenkreises Eisenach-Gerstungen, Ralf-Peter Fuchs, am Sonntag in Eisenach erläuterten.

Unter dem Motto „Die Kraft der Worte“ sollen demnach zwischen dem 11. und 18. September 2022 verschiedene Veranstaltungen rund um das Thema Übersetzung und deutsche Sprache stattfinden. Neben Konzerten, Lesungen und einem Familientag sei in der Festwoche auch ein ökumenischer Gottesdienst mit dem Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Friedrich Kramer, geplant. Überdies zeigt das Eisenacher Bachhaus eine Sonderausstellung zur Wirkungsgeschichte von Kirchenkantaten des Barockmusikers Johann Sebastian Bach (1685-1750).

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow äußerte sich bei der Pressekonferenz erwartungsvoll zum Themenjahr. Es knüpfe an ein „sehr erfolgreiches Reformationsjubiläum” an. Dabei betonte Ramelow auch die Bedeutung von Luthers Übersetzung für die deutsche Sprache: “Vor 500 Jahren ist eine globale Großtat vollzogen worden: Luther legte das Fundament der deutschen Schriftsprache.” Der Eisenacher Superintendent Fuchs nannte die Bibel ein "Plädoyer für eine verbindende Sprache”.

Das Themenjahr soll neben den Westthüringer Lutherstätten, wie dem Lutherhaus, dem Lutherstammort Möhra und der Wartburg, auch die Vernetzung mit anderen reformationsgeschichtlichen Einrichtungen in Deutschland fördern. Als Partner hat die Stadt Eisenach das nordrhein-westfälische Münster gewonnen. In einem „Letter of Intent“ erklärten die Eisenacher Oberbürgermeisterin und Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU) bereits Anfang Oktober die Absicht, im Jubiläumsjahr zusammenzuarbeiten. So werde etwa das Bibelmuseum der Universität Münster bei der wissenschaftlichen Gestaltung des Themenjahres helfen, sagte Eisenachs Oberbürgermeisterin Katja Wolf.

Offiziell eröffnet werden sollte das Themenjahr am Sonntagabend mit einem Gottesdienst auf der Wartburg. Der Linken-Politiker und Ministerpräsident Bodo Ramelow wollte dabei als bekennender Christ unter dem Stichwort „Lebeworte“ die Kanzelrede halten. Parallel dazu war in Eisenach eine Nacht der Museen geplant, bei der unter anderem das Lutherhaus von außen illuminiert werden sollte.

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