11.03.2021
Thüringer Allianz will den freien Sonntag verteidigen
Erfurt (epd). Die Thüringer Allianz für den freien Sonntag hat sich entschieden gegen anlasslose Öffnungen des Handels an Sonn- und Feiertagen ausgesprochen.
Dies gelte insbesondere mit Blick auf einen aktuellen Gesetzentwurf der Thüringer CDU, der bis zu vier verkaufsoffene Sonn- und Feiertage im Jahr vorsehe, bekräftigten Vertreter der Allianz auf einer Online-Pressekonferenz am Mittwoch. In dem 2012 gegründeten Bündnis engagieren sich neben Gewerkschaften und Kirchen auch zivilgesellschaftliche Akteure wie der Landessportbund oder die NaturFreunde.
Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Hessen-Thüringen, Michael Rudolph, bezeichnete die Initiative der Union als massiven Angriff auf den Arbeitsschutz der Beschäftigten und das gesellschaftliche Leben, den es abzuwehren gelte. Die Ausdehnung der Geschäftszeiten auf die Sonntage sei nicht geeignet, die aktuellen und durch die Corona-Pandemie verstärkten Strukturprobleme vor allem des innerstädtischen Handels zu lösen, sagte Jörg Lauenroth-Mago, vom Landesbezirk Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi.
Auf die Bedeutung des freien Sonntags für das gesellschaftliche Leben wies Holger Lemme vom Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) hin. Das gelte gerade für die freie Religionsausübung, für die das sonntägliche Treffen in der Gemeinde unverzichtbar sei. Er erinnerte daran, dass seit der Einführung durch den römischen Kaiser Konstantin vor 1.700 Jahren im März 321 der freie Sonntag immer wieder gegen Angriffe verteidigen werden musste.
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