17.03.2022
Ukraine-Krieg: Kirche fordert Asyl für Verweigerer und Deserteure

Bonn, Erfurt (epd). Der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Friedrich Kramer, fordert Schutz und Asyl für ukrainische, russische und belarussische Kriegsdienstverweigerer und Deserteure. 

Sie müssten in Deutschland und in der Europäischen Union eine Perspektive für ein dauerhaftes Bleiberecht erhalten, erklärte Kramer gemeinsam mit der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für KDV und Frieden (EAK) und dem Kriegsdienstverweigerungs-Netzwerk Connection am Mittwoch in Bonn.

„Kriegsdienstverweigerung ist ein Grundrecht“, betonte der leitende Geistliche der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM): „Wer aus Gewissensgründen den Dienst mit der Waffe ablehnt und dem dafür Verfolgung droht, der braucht unsere Hilfe.“ Das Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung müsse auch in Ländern, die sich im Krieg befinden, geschützt werden, unterstrich Michael Zimmermann, Friedensbeauftragter der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens und Sprecher der EAK. Dazu gehöre auch, dass Männern nicht die Ausreise aus der Ukraine verweigert werden dürfe, wie es derzeit geschehe.

Es gebe aktuell zahlreiche Berichte aus der Ukraine, aus Russland und auch aus Belarus über Desertionen und Kriegsdienstverweigerungen, sagte Connection-Sprecher Rudi Friedrich. Der Verein setzt sich international für Kriegsdienstverweigerer und Deserteure ein. Bereits in den vergangenen Jahren seien mehrere hundert Verweigerer aus allen Teilen der Ukraine nach Deutschland gekommen, um hier Schutz zu finden. Die meisten der Asylverfahren seien aber abgelehnt worden. „Das muss ein Ende haben“, forderte Friedrich.

epd-Nachrichten und Fotos sind urheberrechtlich geschützt. Sie dienen hier ausschließlich der persönlichen Information. Jede weitergehende Nutzung, insbesondere ihre Vervielfältigung, Veröffentlichung oder Speicherung in Datenbanken sowie jegliche gewerbliche Nutzung oder Weitergabe an Dritte ist nur mit Genehmigung der Verkaufsleitung von epd (verkauf@epd.de) gestattet.


Bleiben Sie mit unseren Newslettern auf dem Laufenden.

Hier Abonnieren

Die besten News per E-Mail - 1x pro Monat - Jederzeit kündbar