14.01.2021
Unterstützung der Flüchtlinge in Bosnien gefordert: Offener Brief der Offenen Arbeit Erfurt an Bundesregierung und Botschaft
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- Offener Brief zur Lage in Bosnien - (14.01.2021 / 3 MB)
Die Offene Arbeit des Evangelischen Kirchenkreises Erfurt fordert die Bundesregierung in einem Offenen Brief auf, sich bei der EU-Kommission nachdrücklich für die im bosnischen Bihac gestrandeten Flüchtlinge einzusetzen.
„Die Bilder geflüchteter Menschen, die in Bosnien an der Grenze zu Kroatien schutzlos in der Kälte zu überleben versuchen, verstören uns", heißt es in dem Offenen Brief. Hilfe leisteten in erster Linie Organisationen aus der Zivilgesellschaft wie das Aachener Netzwerk für humanitäre Hilfe und interkulturelle Friedensarbeit in Zusammenarbeit mit der Hilfsorganisation SOS Bihac. Die Gelder der EU kämen kaum in dieser Grenzregion kaum an.
Die Offene Arbeit Erfurt kritisiert zudem den „menschenverachtenden Umgang der kroatischen Grenzpolizei mit den Asylsuchenden“: „Im Auftrag der EU, also auch in unserem Auftrag, wehrt sie die Menschen ab, die überwiegend aus Pakistan, dem Iran, Irak, Afghanistan und Syrien kommen. Bei diesen sogenannten illegalen Pushbacks (= Zurücktreibungen) verprügeln die Polizisten die Schutzsuchenden, die schon auf EU-Territorium gelangt sind, sie nehmen ihnen häufig die Kleidung bis auf die Unterwäsche ab, insbesondere die Schuhe.“
„Wir fordern von der deutschen Bundesregierung, sich nachdrücklich bei der EU- Kommission einzusetzen für sofortige finanzielle Unterstützung der Stadt Bihac und des Kantons für die Versorgung und Unterbringung von Flüchtlingen; die Aufnahme wenigstens von besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen in die Europäische Union. Deutschland kann hierbei ein Vorbild werden.“
Im Nordwesten Bosnien-Herzegowinas harren hunderte Flüchtlinge seit Wochen bei Minusgraden in selbstgebauten Zeltunterständen oder leerstehenden Gebäuden aus, nachdem das Flüchtlingslager Lipa nahe der Stadt Bihac abgebrannt ist. In dem ausgebrannten Camp sind zwar mittlerweile beheizte Armeezelte errichtet worden. Diese reichen aber nicht aus. Die hygienischen Bedingungen für die Menschen sind äußerst schwierig, Nässe und Kälte breiten sich aus, die Geflüchteten werden nur notdürftig medizinisch versorgt.
Den Offenen Brief finden Sie unter Downloads auf dieser Seite.
Spenden auf das Konto des Aachener Netzwerks: IBAN DE21 3905 0000 0000 3170 08, Stichwort „SOS Bihac“
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