13.07.2021
Vorerst letztes öffentliches Tora-Schreiben
Eisenach (epd). Das Projekt „Tora ist Leben“ macht am Mittwoch in Eisenach Station.
Dabei biete sich vorerst zum letzten Mal allen Interessierten die Möglichkeit, Rabbiner Reuven Yaacobov aus Berlin beim Schreiben einer neuen Tora-Rolle zuzuschauen, sagte Projektleiterin Alexandra Husemeyer am Montag in der Wartburgstadt. Die Tora ist ein Geschenk der beiden christlichen Kirchen an die Jüdische Landesgemeinde, ihre Übergabe gilt als Höhepunkt des laufenden Themenjahres „Neun Jahrhunderte jüdisches Leben in Thüringen“.
Nach den Einschränkungen der Corona-Pandemie hatte Yaacobov zuletzt bereits öffentlich in Synagogen in Erfurt und Mühlhausen sowie in der Universität Jena an der Gebetsrolle gearbeitet. In Eisenach will er auf dem Gelände der 1938 von den Nazis zerstörten Synagoge aktiv werden. Das sei die erste rituelle Handlung am Standort des früheren jüdischen Gotteshauses nach fast 83 Jahren, so Husemeyer.
Der Platz mit seiner Gedenkstätte soll den ganzen Tag über mit Leben erfüllt werden. Es gebe unter anderem Workshops für Kinder, Kaffee und Kuchen sowie Akkordeon-Musik von Jule Seggelke und Paula Seel, kündigte die Projektleiterin an. Am Nachmittag würden auch Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) und die Bischöfe Friedrich Kramer (Evangelische Kirche in Mitteldeutschland) und Ulrich Neymeyr (Bistum Erfurt) in Eisenach erwartet.
„Das fröhliche Fest der Tora soll zeigen, dass jüdische Kultur lebt und zur Geschichte und Gegenwart des Freistaates gehört“, erklärte Husemeyer. Den Abschluss des Tages bilde ein Vortrag „Singing Tora“ mit der Berliner jüdischen Kantorin Jalda Rebling im Lutherhaus.
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