25.11.2022
Weimar sammelt für Restaurierung historischer Friedensschilder
Weimar (epd). Die Grablege der Weimarer Herzöge in der Herderkirche der Klassikerstadt soll nach rund 80 Jahren wieder vervollständigt werden.
Vier im Jahr 1943 entfernte Friedensschilder sollen schrittweise restauriert und am historischen Ort aufgestellt werden, erklärte die Stiftung „Bürger für Thüringer Schlösser und Burgen“ am Donnerstag in Weimar. Damit erhalte die Grabstätte ihre ursprüngliche Bedeutung als Friedensdenkmal zurück.
Die vier Friedensschilder seien bis zum Zweiten Weltkrieg ein wesentlicher Bestandteil des Ensembles der fürstlichen Grablege für die Regenten aus dem Haus Sachsen-Weimar gewesen. Die Gesamtanlage sei dabei laut Altarinschrift dem Appell zum Frieden geweiht worden. Die vier Metalltafeln hätten Bürger der Stadt anlässlich des Festzugs der Weimarer Friedensfeier nach dem 30-jährigen Krieg am 19. August 1650 gestiftet.
Heute befänden sich die mit frommen Sprüchen verzierten Schilder im Depot der evangelischen Kirchengemeinde Weimar. Ihr Zustand sei restaurierungsbedürftig. Daher sei Weimars Bürgerschaft erneut aufgerufen, für das Friedensdenkmal zu spenden, so die Initiatoren. Der Friede sei ein kostbares Gut. Das rufe der Krieg in der Ukraine wieder sehr deutlich ins Bewusstsein
Das Gesamtprojekt soll als Bürgeraktion über mehrere Jahre realisiert werden, sagte Weimars evangelischer Superintendent Henrich Herbst. In einem ersten Schritt sollen bis Weihnachten 2023 7.000 Euro für die Restaurierung eines ersten Schildes gesammelt werden. Herbst wird die Spendensammlung am ersten Advent in der Herderkirche am Sonntag offiziell eröffnen.
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