01.06.2018
Wenn der Ball rollt – eine Andacht zur Fußball-WM
Am 14. Juni beginnt die Fußball-WM in Russland. Warum nicht das Public-Viewing in der Kirchengemeinde mit einer Andacht eröffnen? Pfarrerin Anna Mittermayer, Sportbeauftragte der EKM, mit Ideen für eine solche Andacht.
Liturg:
Votum + Begrüßung
Lied:
„Lasst uns miteinander“ oder „Laudato si“
Laudato si, o mi Signore, laudato si, o mi Signore,
Laudato si, o mi Signore, laudato si, o mi Signore.
1.
Sei gepriesen für Wolken, Wind und Regen!
Sei gepriesen, du läßt die Quellen springen!
Sei gepriesen, du läßt die Felder reifen!
Sei gepriesen, denn du bist wunderbar, Herr!
Laudato si, o mi Signore, laudato si, o mi Signore...
2.
Sei gepriesen für alle Kraft zum Laufen (Spielen o.ä.)!
Sei gepriesen für Freunde und Bekannte!
Sei gepriesen für Freude und Gesundheit!
Sei gepriesen, denn du bist wunderbar, Herr!
Laudato si, o mi Signore, laudato si, o mi Signore...
3.
Sei gepriesen für freie Zeit zum Training!
Sei gepriesen für Wettkampf, Spiel und Spannung!
Sei gepriesen, du willst nur unser Bestes!
Sei gepriesen, denn du bist wunderbar, Herr!
Laudato si, o mi Signore, laudato si, o mi Signore...
(Text: Martin Brändl; Melodie: Laudato si – EG 515)
Liturg: Gebet
Guter Gott, die Fußballweltmeisterschaft beginnt. Wir
sind hin- und hergerissen: Wir freuen uns, wenn unsere
Mannschaft gewinnt und sie ihr Bestes gibt. Doch wissen
wir auch um die Missstände der politischen Situation in
Russland.
Wir bitten dich: Schenke uns Freude an den Spielen und
Mut, dass wir uns gegen Korruption, Menschenverachtung
und Ungerechtigkeit einsetzen. Amen!
Liturg:
Bibeltext Kolosser 3,8 und Gedanken
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus
und die Liebe Gottes und
die Gemeinschaft
des Heiligen
Geistes sei mit
euch allen!
Liebe Fangemeinde,
es war der 1. Mai 2018. Sechs Minuten Nachspielzeit – der Abpfiff. Jubelnde und weinende Gesichter. Real Madrid stand im Finale der Championsleague – der FC Bayern München war am Boden zerstört. Die Jagd der Kommentatoren, der Fußballexperten und der Millionen von Fans begann: Wer hatte Schuld? Wieso konnten die unzähligen guten Chancen nicht verwertet werden? Wo war der Biss? Eine Person traf es besonders hart: Sven Ulreich. Sein Patzer, in dem wichtigsten Spiel seiner bisherigen Karriere, wird wohl auf ewig in den Köpfen der Zuschauenden bleiben. Und in meinem? Da überschlagen sich die Gedanken:
‚Den hätte er doch halten müssen!‘ – ‚Sowas kann doch nicht passieren...‘ – ‚Wer in der Situation einen Rückpass spielt...‘ – ‚Was man hinten nicht kassiert, muss man vorne
nicht machen‘. „Jetzt aber sollt ihr das alles ablegen:
Zorn, Wut und Bosheit.
Kein Wort soll über eure Lippen kommen,
das andere verleumdet oder herabsetzt.“
Diese Worte aus dem Kolosserbrief halten mir eine wichtige Erkenntnis vor Augen: Menschen machen Fehler. Doch das ist kein Grund, wütend oder zornig zu werden. Nächstenliebe hört nicht bei dem unvollkommenen Menschen auf – sie fängt dort erst an.
Während der Fußballweltmeisterschaft in Russland wird es Situationen geben, in denen wir, als Zuschauende, auch zornig werden können: Gegen unsere Mannschaften, gegen
die gegnerischen Mannschaften, gegen die Schiedsrichter. Doch das ist nicht im Sinne des Sportes. Emotionen gehören zum Sport, das wissen wir alle. Doch wir wollen uns
nicht von negativen Emotionen überrennen lassen. Stärken wir uns gegenseitig, auch wenn Fehler passieren. Stärken wir uns, gerade weil Fehler passieren. Amen!
Und der Friede Gottes, der höher ist als all unsere Vernunft,
bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus. Amen!
Lied:
„Herr, gib mir Mut zum Brücken bauen“ oder
„Damit aus Fremden Freunde werden“
Alle: Vaterunser
Liturg:
So segne und behüte uns der allmächtige und
barmherzige Gott, der Vater, der Sohn und der
Heilige Geist. Amen!
Kontakt:
Pfarrerin i.E. Anna Mittermayer,
Kirchplatz 2, 06792 Sandersdorf-Brehna,
Tel 03493 / 88 430,
kirchspielsandersdorf@yahoo.de
Mehr Spannendes und Informatives finden Sie in der neuen EKM intern: https://www.ekmd.de/service/ekmintern/juni-2018.html