25.07.2024
Morgenandacht "Augenblick mal" im MDR: Hoher Maßstab

So, einmal durchgecheckt. Wir sind gerade umgezogen. Am 1. September soll ich wählen. Wer sind die Menschen, die für den Landtag kandidieren in meinem neuen Wahlkreis?

Ich schaue mir an, wofür die stehen. Lese im Netz, wie die einen über die anderen herziehen. Finde eine Debatte, ob jemand damit werben darf, dass er Christ ist. Ob das nicht unredlich sei. Ich staune.

Ich freue mich über jeden Menschen, der sich zeigt. Der sagt, wofür er steht und was ihn inspiriert. Ich will wissen, was Leute antreibt. Ich muss das wissen, weil ich ja ein Kreuz machen soll.

Wenn jemand dabei Jesus nicht nur zitiert, sondern wirklich wichtig nimmt, bin ich schon mal offen. Denn wer das macht, der fragt nicht nur nach sich selbst – nach dem Motto „Ich und mein Bauch – uns soll es gutgehen.“ Der steht ein für Menschen, die wenig Geld haben. Der engagiert sich für die, die sich nicht selbst helfen können. Der investiert in Kinder. Der achtet die Alten. Der erträgt, dass andere anders sind. Und er schaut nicht weg, wenn es eng wird.

Das ist ein hoher Maßstab. Scheitern erlaubt. Aber probieren: lebenswichtig!

Allen, die jetzt wahlkämpfen, wünsche ich gute Gespräche auf den Märkten. Und Respekt. Und uns, Wählerinnen und Wählern, Vorsicht vor schnellen Urteilen. Und die Geduld, genau hinzuhören.

Ulrike Greim, Erfurt, Evangelische Kirche.


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