„Singender Adventskalender“ mit Chören, Bands, Quartetts und Solisten aus der EKM
Drei, vier, fünf Adventslieder kennen wohl die meisten Menschen. Im Adventskalender der EKM ist ein ganzer Schatz an Adventsliedern verborgen – jeden Tag ein neues Video.
Gesungen und gespielt werden die Lieder von Chören, Musikgruppen, Solisten und Bands aus der EKM. Auch Landesbischof Friedrich Kramer lädt zum Mitsingen ein - allein oder mit mehreren. Außerdem finden Sie hinter jedem Türchen spannende Informationen zu dem jeweiligen Lied.
Gern erinnern wir Sie jeden Tag daran, ein Türchen zu öffnen. Sie können hier die Erinnerungsmail abonnieren.
1. Dezember - Macht hoch die Tür (EG 1)
... schließt uns buchstäblich als allererster Choral das Evangelische Gesangbuch auf.
Im 17. Jahrhundert entstanden, ist es das Tor zu den Liedern des Kirchenjahres und erklingt überall in den Gemeinden zur Adventszeit, auch außerhalb Deutschlands. Lift up your heads, ye mighty gates heißt es beispielsweise im englischsprachigen Raum. Seine Übersetzerin Catherine Winkworth verhalf dem deutschen Choralgut auch darüber hinaus zu weltweiter Beachtung. 1854, 1858 und 1869 veröffentlichte die in Manchester aufgewachsene Winkworth ihre Sammlungen ausgewählter deutscher Kirchenlieder, die sie ins Englische übersetzt hatte. The Harvard University Hymn Book zufolge vollbrachte Winkworth „mehr als jede andere Einzelperson, um das reiche Erbe deutschen Kirchenliedgutes der englischsprachigen Welt zugänglich zu machen“.*
Die Liebe zu den deutschen Chorälen entflammte übrigens während eines einjährigen Aufenthaltes in Dresden.
* Internetquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Catherine_Winkworth (The Harvard University Hymn Book. Harvard University, S. 288)
Erfurter Männer-Quartett
2. Dezember - Wir sagen euch an den lieben Advent (EG 17)
... Sehet die erste Kerze brennt. Wenn Sie die ersten Zeilen singen oder hören, welches Bild erscheint Ihnen hierbei vor Ihrem inneren Auge? Bei nicht wenigen ist es wohl der Adventskranz mit seinen vier Kerzen.
Diese Tradition geht auf den Theologen und Erzieher Johann Hinrich Wichern zurück. Der Hamburger rief das „Rauhe Haus“ in seiner Heimatstadt ins Leben, in dem verwahrloste und am Rande der Gesellschaft lebende Kinder aufgenommen wurden. Ferner gründete er Mitte des 19. Jahrhunderts die Innere Mission in Deutschland, dessen Auftrag und Dienst in der heutigen Evangelischen Diakonie mündet.
Der Wichernkranz, wie er ursprünglich genannt wurde, war damals um einige Kerzen reicher. Jedem Tag, vom 1. Advent bis zum Heiligen Abend, gehörte ein Licht, das seine Waisenkinder erfreuen und ihnen die Wartezeit erleichtern sollte. 1839 zum ersten Mal aufgestellt, ist der Kranz in der vorweihnachtlichen Zeit bis zur Gegenwart aus den meisten Wohnzimmern und öffentlichen Einrichtungen in Deutschland nicht mehr wegzudenken.
Landesbischof Friedrich Kramer mit Bettina Thüring & Margit Hugk vom Erprobungszeit "Zeit schenken" der Diakoniestation Dermbach
3. Dezember - Wie soll ich dich empfangen (EG 11)
... und wie begegn ich dir?
Der bereits im Jahre 1653 von Paul Gerhardt verfasste Text soll uns auch heute noch dazu aufrufen, dieser Frage ganz persönlich nachzugehen. Wie begegne ich Gott im Alltag oder wie begegnet ER mir? Wo kann ich Gott und sein Handeln in meinem Leben ganz konkret sehen? Suche ich IHN, wenn ich in Schwierigkeiten stecke und nicht weiter weiß? Bringe ich IHM meinen Dank zum Ausdruck über das, was mich erfreut? Beziehe ich IHN in meine Pläne ein und frage IHN, was ER dazu sagt? Gott ist uns längst begegnet und tut es bis heute in Jesus Christus. ER wartet auf uns.
Posaunenchor der Paulusgemeinde Halle
4. Dezember - „Mit Ernst, o Menschenkinder“ (EG 10)
... wurde im 16. Jahrhundert von dem Theologen und Kirchenliederdichter Valentin Thilo verfasst. Der Choral-Mittelpunkt soll das Herz eines jeden Menschen sein, das sich auf Gott ausrichten darf und soll. Das Herz ist ein Bild für zwischenmenschliche Beziehungen, für das menschliche Gewissen, für den Kern und Ganzheit der Persönlichkeit, für die Tiefe menschlicher Empfindungen.*
Wenn die Bibel vom Herzen spricht, kann man sich sicher sein: Hier geht es um alles, um Leben und Tod, um die Identität des Menschen, um Grundlegendes, um nichts zu Vernachlässigendes. Blicken wir mit demütigem Herzen auf Gott, haben wir das Wichtigste im Leben erkannt.
*Auszug: Gerhard Hahn und Jürgen Henkys (Hrsg.): Liederkunde zum Evangelischen Gesangbuch. Heft 13. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. 2007
Chor der Ev. Hochschule für Kirchenmusik Halle
5. Dezember - Gottes Sohn ist kommen (EG 5)
... ist ein Erbe der Evangelical Unity of the Bohemian-Moravian Brethren in North America. Hinter diesem langen Namen, der für uns Deutsche durchaus das Potential eines Zungenbrechers hat, verbergen sich schlicht und einfach die Nachfolger der Böhmischen Brüder, einer christlichen Gemeinschaft aus dem 15. Jahrhundert.
Nach der Verbrennung des böhmischen Reformators Jan Hus 1415 spalteten sich seine Anhänger und formierten sich neu zu den Böhmischen Brüdern. Zunächst erfuhren sie großen Respekt und Unterstützung, die Gemeinschaft wuchs. Doch es folgten erneute Abspaltungen, Verfolgung, Krieg und Vertreibung. Während des Dreißigjährigen Krieges wurden die Brüder fast vollständig ausgelöscht. Aber eben nur fast. Knapp 100 Jahre später, unter dem Beistand des Grafen Nikolaus Ludwig von Zinzendorf, feierte die böhmische Gemeinschaft ihren zweiten Frühling. Wiederum 150 Jahre später gründeten tschechische Auswanderer in den USA die Evangelical Unity of the Bohemian-Moravian Brethren in North America, nach der Tradition ihrer Wurzeln in Böhmen.
Und weil die Bezeichnung den gegenwärtigen Mitgliedern wohl auch zu lang war, sind sie heute unter der Kurzform Unity of the Brethren bekannt.
Flötenkreis der St. Jakobi Gemeinde und das Flötenquartett der Musikschule Mansfeld/Südharz
6. Dezember - Der Bischof von Myra (HuT 6)
..., dessen Vorname Nikolaus ist, zählt zu den bekanntesten Heiligen der Ostkirchen. Er wurde mit nur 19 Jahren in der ersten Hälfte des vierten Jahrhunderts in Myra, im Gebiet der heutigen Türkei, zum Priester geweiht. Während der damaligen Christenverfolgung ging der Bischof durch Gefangenschaft und Folterung. Sein gesamtes Erbe verteilte Nikolaus an Bedürftige.
Seitdem ranken sich unzählige Legenden um diesen Mann, die unter anderem hierzulande dazu führten, dass der Nikolaus am 6. Dezember kleine Geschenke in geputzte Stiefel steckt. Ursprünglich diente der Nikolaustag in vielen Ländern als Hauptbescherungstag für die Weihnachtsgeschenke. Doch infolge der Reformation und der damit verbundenen Ablehnung der Heiligenverehrung wurde die Bescherung vielerorts auf die Weihnachtsfeier-tage verlegt. Santa Claus ließ nicht lange auf sich warten. Denn wer sollte denn nun an Weihnachten die Geschenke bringen, wenn der Nikolaus es nicht mehr durfte?!
Schulchor der Domschule St. Martin in Naumburg
7. Dezember - Oh Heiland, reiß die Himmel auf (EG 7)
... gehört zu den Standardliedern des Kirchenjahres und gilt als Meisterstück des katholischen Barockdichters Friedrich Spee, der von 1591 bis 1636 lebte. Das Aufgreifen von Gefühlsregungen war typisch für die barocke Instrumentalmusik, doch seinerzeit etwas ganz Neues in einem deutschen Kirchenlied. Bisher wurden fast ausschließlich Heilsereignisse in einer rein objektiven Art und Weise besungen, nun fand sich der Mensch selbst mit seinen Empfindungen darin wieder. Für unser heutiges Verständnis kaum wahrnehmbar, gelten die feinsten Nuancierungen zur Gefühlslage als bahnbrechend und revolutionär. Unter anderem spiegeln die vielen „Ohs“ und „Achs“ die starke Christus-Sehnsucht des Dichters wider.
Männer-Quartett Supcooltour
8. Dezember - „Tröstet, tröstet“, spricht der Herr (EG 15)
... ist ein klarer Aufruf. Wir sind aufgerufen einander zu trösten – jeder in seiner Art und Weise, jeder an seinem Platz. 1937 von einer Adventspredigt stark inspiriert, verfasste der Hamburger Pastor Waldemar Rode den Text dieses Liedes, der sich auf den alttestamentlichen Propheten Jesaja bezieht. Gott spricht hier seinem geliebten Volk Israel Trostworte zu. Trostworte, die heute noch gelten – für Israel und die ganze Welt.
Wie von einigen Theologen bestätigt, dient der Choral heutzutage häufig als Einleitung oder Nachklang geistlicher Gespräche.
Bläser der Reformierten Domgemeinde Halle
9. Dezember - Seht, die gute Zeit ist nah (EG 18)
... ist in seinem Original wahrscheinlich ein Zungenbrecher für alle, die der Slawischen Sprachen nicht mächtig sind. Svatou dobu již tu máme ist mährisch und diente dem evangelischen Pfarrer und Kirchenliederdichter Friedrich Walz 1972 als Vorlage des heutigen Adventsliedes.
Der Mährischen Sprache gehören vielerlei Dialekte des Tschechischen an, die überwiegend im östlichen Teil der Tschechischen Republik von den Mähren gesprochen werden. Darunter zählen mährisch-hanakisch, mährisch-slowakisch oder mährisch-schlesisch, um die drei übergeordneten Dialektgruppen zu nennen. Die heute etwa 630.000 Mähren bezeichnen sich als eigene Volksgruppe mit tschechischer Staatsangehörigkeit.
Landesbischof Friedrich Kramer mit Bettina Thüring & Margit Hugk vom Erprobungsraum "Zeit schenken" der Diakoniestation Dermbach
10. Dezember - Maria durch ein Dornwald ging (Gotteslob 224)
... ist eigentlich gar kein Adventslied. Zumindest von seinen Ursprüngen nicht. Vermutlich trat es 1850 erstmals als Wallfahrtslied öffentlich in Erscheinung und wurde durch die Publikation in verschiedenen Liederbüchern der Jugendbewegungen des 20. Jahrhunderts verbreitet. Das bekannteste ist wohl der „Zupfgeigenhansl“. Hier findet man das Marienlied schon seit über 100 Jahren als geistliche Volksweise. Aufgrund seiner starken Symbolik und getragenen Melodie wurde und wird es vorranging in der Vor- und Weihnachtszeit gesungen.
Übrigens, wissen Sie noch was ein „Pathengeld“ ist? In der alten, noch 7-strophigen Fassung des Liedes wird gefragt: „Was kriegt das Kind zum Pathengeld? Kyrieeleison. Den Himmel und die ganze Welt, das kriegt das Kind zum Pathengeld! Jesus und Maria!“
Erfurter Männer-Quartett: Dietrich Ehrenwerth, Matthias Gather, Ralf Lindner, Markus Schlegel
11. Dezember - Das Volk, das noch im Finstern wandelt (EG 20)
… zählt in seiner sechsten Strophe Namen für Gott auf: Gottheld, Wunderrat, Vater aller Ewigkeit, Friedefürst. Charaktereigenschaften, die uns aufschließen, wie Gott ist.
Jürgen Henkys, ein deutscher Kirchenliederdichter und Verfasser des heutigen Adventsliedes, bediente sich hier einer Aussage des Propheten Jesaja aus der Bibel.
Gottheld, Wunderrat, Vater aller Ewigkeit, Friedefürst. Das sind große Begriffe, doch vielleicht ein bisschen veraltet für unsere modernen Ohren. Schließlich verändert sich unsere Sprache stetig. Im Gegensatz zu den Wesenszügen Gottes. Die bleiben gleich, auch wenn sich alles andere um 180 Grad dreht und kein Stein auf dem anderen bleibt. Gott bleibt immer derselbe. Doch wie würden Sie diese biblischen Bezeichnungen in die heutige Sprache übersetzen? Ein Vorschlag: Gottheld = Retter und Helfer, in allen Lebenslagen; Wunderrat = bester Ratgeber überhaupt; Vater aller Ewigkeit = lebendiger und unsterblicher Gott, der die Menschen lieb hat; Friedefürst = Friedensbringer.
Junger Bläserkreis Mitteldeutschland
12. Dezember - Tragt in die Welt nun ein Licht (HuT 1)
... können Sie in unserem Gesangbuch der EKM nicht finden, wohl aber in den Ausgaben der Kirchen von Rheinland, Westfalen und Lippe, Niedersachsen und Bremen, Nordelbische Kirche und Hessen. Wolfgang Longardt schrieb dieses Lied 1972 eigens für einen Adventsgottesdienst mit einer Lichterprozession für Kinder.
Ist Ihnen während des Anstimmens etwas aufgefallen? Damit sich die Melodie leicht einprägen lässt, hat sich Longardt für den ersten Teil einer sehr bekannten Tonfolge bedient. Erkennen Sie es?
Christophorus-Werk Erfurt
13. Dezember - „Dein König kommt in niedern Hüllen“ (EG14)
… ihn trägt der lastbarn Es’lin Füllen. Ein für uns paradoxes Bild, oder? Auch wenn wir hierzulande in keiner Monarchie mehr leben, haben wir doch alle eine Vorstellung von einem König, einem Herrscher. Wie unterschiedlich diese auch sein mögen, einen König verbinden wir meist mit Anmut, Reichtum und Pracht. Und was verbinden wir mit einem Esel? Nur ein graues, störrisches Lasttier? Das wäre weit gefehlt. Esel sind sehr intelligente Tiere, die beispielsweise in Gefahr die Situation zuerst analysieren, dann handeln und nicht gleich die Flucht ergreifen. Dies macht sie zu ausgezeichneten Hütern von Herden. Zudem sind sie sehr sanftmütig und geduldig. Sie ertragen viel und zeigen kaum aggressives Verhalten. Ferner sind Esel gesellige Geschöpfe und haben oft einen Partner, dem sie absolut treu sind. Dies gilt auch für Menschen, die dem Tier vertraut sind. Kein Wunder also, dass dem Esel in der Bibel eine ganze besondere Bedeutung zukommt, im Alten wie im Neuen Testament.
Posaunenchor der Hochschule für Kirchenmusik
14. Dezember - Die Nacht geht zu Ende (HuT 11)
…, dessen Melodie aus der Schaffenskraft Bernard Huijbers aus den Niederlanden 1961 stammt, erhielt erst Anfang der neunziger Jahre seinen Text durch den Theologen und Kirchenliederdichter Markus Jenny. Der Schweizer widmete sich mit großem Engagement, neben seiner Tätigkeit als Pfarrer, der Gesangbucharbeit und war damit auch maßgeblich an der Entwicklung des uns heute vertrauten Evangelischen Gesangbuches beteiligt. Dabei bestand eines seiner Hauptanliegen in der Förderung des ökumenischen Liedgutes - der gemeinsame Kirchengesang der katholischen und protestantischen Christen.
Die Ursprünge des christlichen Liederbuches sind im Mittelalter zu finden. Zu damaliger Zeit waren die vorhandenen Sammlungen von Gesängen jedoch meist nur für den Chor oder eine ausgewählte Gruppe von Vorsängern bestimmt. Eine entscheidende Wende nahm dieses Genre in der Reformationszeit. Der Gemeindegesang etablierte sich rasch, infolgedessen auch die Erstellung zahlreicher Gesangbücher. Der Gemeinde, dem Volk, wurde somit eine aktive Teilnahme an den Gottesdiensten gewährt. Ein Erbe, von dem wir heute noch profitieren.
Studierende des Kirchenmusikseminars der EKM Theresa Ringeis (Gesang), Anita Martini (Gitarre), David Kremer (Klavier)
15. Dezember - Gott sei Dank durch alle Welt (EG 12)
... ist ein Adventslied, dessen Melodie sicher nicht jedem sofort präsent ist. Vielleicht liegt dies an den verschiedenen Möglichkeiten, den Text von Heinrich Held erklingen zu lassen. Die wohl mit Abstand bekannteste Tonfolge stammt aus der Schaffenskraft des weltberühmten deutschen Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy. Diese wiederum erlangte durch das englische Weihnachtslied „Hark! The Herald Angels Sing“, welches 1965 in dem amerikanischen Zeichentrickfilm „Die Peanuts“ (A Charlie Brown Christmas) zu hören ist, einen Bekanntheitsgrad, der seines Gleichen sucht. Versprochen, Sie kennen es auch.
Wenn Ihnen dieses Lied in der Adventszeit das nächste Mal begegnet, schnappen Sie sich schnell ein Gesangbuch, schlagen Sie die Nr. 12 auf und singen Sie den deutschen Text mit. Es macht Spaß.
Matthias Cyrus, Großengottern
16. Dezember - Mache dich auf und werde Licht (Gotteslob 219)
... etablierte sich schnell als der perfekte Kanon für spontane Gesangseinlagen. Ob in Gottesdiensten, Adventsfeiern oder anderen Gemeindezusammenkünften, es gibt kaum jemanden, der den Vierzeiler noch nicht mitgesungen hat.
Doch aufgepasst, er kann auch getanzt werden. Hier eine kurze Anleitung:
Die Gruppe steht im Kreis, hält sich an der Hand und schaut zur Mitte. Während des ersten Durchlaufes von „Mache dich auf und werde Licht“, geht die Gruppe geschlossen acht Schritte nach rechts, bei der ersten Wiederholung acht Schritte nach links. Während der zweiten Wiederholung lassen sich die Teilnehmer los und formen mit den Händen vor ihrem Körper eine Flamme. Zum Abschluss erheben sich die einzelnen „Flammen“ und fassen sich wieder gegenseitig bei der Hand, so dass sich über den Köpfen eine Krone bildet. Viel Freude dabei!
Noch ein Tipp: Mit orangenen, roten und gelben Tüchern bestückt, entsteht ein einprägsames Flammenmeer.
Landesbischof Friedrich Kramer mit Bettina Thüring & Margit Hugk vom Erprobungsraum "Zeit schenken" der Diakoniestation Dermbach
17. Dezember - Die Kerze brennt (HuT 3)
..., ein kleines Licht, wir staunen und hören: Fürchte dich nicht. So lautet der Refrain dieses kleinen Liedes mit der doch so großen Botschaft: Fürchte dich nicht! Wer sagt diese Worte zu uns? Wer fordert uns sogar dazu auf, keine Angst zu haben? Gott selbst gibt uns diese Anweisung, und das über 80 Mal in seinem Wort, der Bibel. Zählt man die sinngemäßen Formulierungen hinzu, sind es weit mehr. Egal wie die Umstände um uns herum aussehen mögen, welche bedrohlichen Erfahrungen wir bereits gemacht haben oder wie stark uns die Ungewissheit der Zukunft lähmen will, Gott ist immer größer. Er sitzt im Regiment und spricht einem jeden Menschen zu: Fürchte dich nicht!
Jugendchor der ev. Paulusgemeinde Halle
18. Dezember - „Gottes Lob wandert“ (HT 5)
... auch durch uns in die Welt, ganz praktisch durch unsere Lieder. „Scharen von Schwestern und Brüdern im Glauben singen“ heißt es in der zweiten Strophe. Singen gehört zu einer Grundform menschlicher Kommunikation. Und mehr noch: Singen ist absolut gesund für Leib und Seele. Es ist so wirksam wie leichter Sport, der Kreislauf kommt in Schwung. Durch das Singen werden die Abwehrkräfte gestärkt und Erkältungskrankheiten vorgebeugt. Singen tut außerdem unserer Seele gut. Stimmungsaufhellende Hormone werden freigesetzt, Stresshormone dagegen abgebaut. Und wenn wir dann nicht nur die Jingles in der Werbung mitträllern, sondern Hoffnung und Liebe in Gott musikalisch verkünden, ist das ein ganz wesentlicher Beitrag für die Menschen in der oft so düsteren Welt. Ein Dienst, der durch nichts ersetzt werden kann.
Familie Bretschneider-Felzmann, Ulrika und Markus Jonsson - Kirchengemeinde Sala, Schweden
19. Dezember - Singet fröhlich im Advent (HuT 9)
... ist auf einen Bibelvers im Buch des Propheten Jesaja gegründet. Im 40. Kapitel heißt es hier in moderner Übersetzung: „Macht den Weg frei für Gott! Baut eine Straße für Gott durch die Wüste!“ Der Evangelist Lukas wiederholt diesen Satz noch einmal: „Da ist jemand in der Wüste, der ruft: ‚Aus dem Weg! Platz da! Der Meister kommt! Räumt alles weg, damit er ungehindert loslegen kann!“
Diese Aufforderung muss eine große Bedeutung haben, wenn sie sogar mehrmals in der Bibel vorkommt. Doch was ist damit gemeint? Was sollen wir wegräumen, welchen Weg freimachen?
Gott kam vor 2000 Jahren in Gestalt von Jesus zu uns auf die Erde, um uns Menschen zu begegnen, mit uns in eine liebvolle Beziehung zu treten. Unglaube, Selbstgerechtigkeit, Ängste, Stolz, Vorurteile, ... All das sind Hindernisse, die wir wegräumen sollen. Dahingegen ist ein freier Weg für Gott: der feste Glaube an Seine Existenz, das Vertrauen in Seine Güte und die Ehrfurcht vor Seiner Allmacht und Souveränität. Die Advents- und Weihnachtszeit kann ein Anfang für ein bewusstes Leben mit Gott sein.
Chor der Evangelischen Christusgemeinde Wernigerode-Schierke
20. Dezember - O komm, o komm, du Morgenstern (EG 19)
... gibt uns eine klare Perspektive für unser Leben. Eine Perspektive, an der wir unser Leben ausrichten und uns orientieren können: Jesus Christus, das Licht der Welt. Um dieses Licht nicht aus dem Blick zu verlieren, wurden die meisten Kirchen hierzulande gen Osten hin errichtet. Der Himmelsrichtung, in der die Sonne aufgeht und aus der die ersten Lichtstrahlen des neuen Tages durchbrechen. Dort steht der Altar, dorthin blicken die Gläubigen.
O komm, o komm, du Morgenstern geht auf eine uralte lateinische Antiphon, ein Wechselgesang, zurück und wurde zu Beginn des 19. Jahrhundert ins Deutsche übersetzt. Wegen seines Bekenntnisses zu Israel und dem jüdischen Volk, stand der Choral während der Herrschaft der Nationalsozialisten auf der „Schwarzen Liste“.
Uta- & Ekkehard-Kurrende der Naumburger Domsingschule
21. Dezember - Magnificat (HuT 7)
... anima mea Dominum! (dt.: Meine Seele preist den Herrn!)
In der bekannten Bibelstelle des Lukas-Evangeliums betet Maria Gott an und dankt IHM für SEINE Heiligkeit, Größe und Barmherzigkeit. ER hat sie, eine junge Frau ohne Ansehen und Bedeutung, ausgewählt, Jesus – Gottes Sohn, in die Welt zu bringen.
Im Lobgesang Marias heißt es weiter:
...und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilands;
denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen. Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder;
denn er hat große Dinge an mir getan, der da mächtig ist und des Name heilig ist.
Und seine Barmherzigkeit währet immer für und für bei denen, die ihn fürchten.
Er übet Gewalt mit seinem Arm und zerstreut, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn.
Er stößt die Gewaltigen vom Stuhl und erhebt die Niedrigen.
Die Hungrigen füllt er mit Gütern und lässt die Reichen leer.
Er denkt der Barmherzigkeit und hilft seinem Diener Israel auf,
wie er geredet hat unsern Vätern, Abraham und seinem Samen ewiglich.
Vikarinnen und Vikare aus dem Predigerseminar Wittenberg
22. Dezember - Mit dir, Maria, singen wir (HuT 8)
... hat das Zeug, zu einem echten Klassiker der Ökumene zu werden. Und das natürlich nicht nur wegen seines schwungvollen und zum Mitsingen einladenden Rhythmus. Hört oder liest man den Titel, ist jedem eigentlich sofort klar: Das ist ein katholisches Liedgut. Wo taucht denn in „evangelischen“ Liedern Maria auf? Es gibt sie, doch sie sind eher rar gesät.
Für den evangelischen Pfarrer Eugen Eckert zu rar. 1994 schrieb er zusammen mit dem Kirchenmusiker Winfried Offele den Text dieses ökumenischen Marienliedes.
Über die sogenannte „Marienverehrung“ lässt sich sicherlich streiten, über die herausragende Stellung Marias für den gesamten Leib Christi jedoch nicht. Die Mutter Jesu soll allen Christen weltweit ein Vorbild im Glauben sein. Durch ihr vertrauensvolles JA zu Gottes Wegen ermutigt sie uns bis heute, auf Gott zu hören, mit ihm zu reden und seinen wunderbaren Plänen für unser Leben zu vertrauen.
Nordhäuser Frauenquintett
23. Dezember - „Advent ist ein Leuchten“
... auch durch uns in die Welt, ganz praktisch durch unsere Lieder. „Scharen von Schwestern und Brüdern im Glauben singen“ heißt es in der zweiten Strophe.
Singen gehört zu einer Grundform menschlicher Kommunikation. Und mehr noch: Singen ist absolut gesund für Leib und Seele. Es ist so wirksam wie leichter Sport, der Kreislauf kommt in Schwung. Durch das Singen werden die Abwehrkräfte gestärkt und Erkältungskrankheiten vorgebeugt. Singen tut außerdem unserer Seele gut. Stimmungsaufhellende Hormone werden freigesetzt, Stresshormone dagegen abgebaut. Und wenn wir dann nicht nur die Jingles in der Werbung mitträllern, sondern Hoffnung und Liebe in Gott musikalisch verkünden, ist das ein ganz wesentlicher Beitrag für die Menschen in der oft so düsteren Welt. Ein Dienst, der durch nichts ersetzt werden kann.
Landesbischof Friedrich Kramer mit Bettina Thüring & Margit Hugk vom Erprobungsraum "Zeit schenken" der Diakoniestation Dermbach
24. Dezember - Nun sei uns willkommen, Herre Christ (EG 22)
... hat mindestens drei Besonderheiten aufzuweisen. Zunächst gilt es als ältestes Weihnachtslied in deutscher Sprache überhaupt. In der Auseinandersetzung über den Entstehungszeitraum scheiden sich allerdings die Geister. Bis ins 14. Jahrhundert geht es allemal zurück. Doch kein geringerer als August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, der unter anderem den Text der heutigen deutschen Nationalhymne verfasste, sieht den Ursprung des Liedes sogar bereits im 11. Jahrhundert. Er nahm sich einer moderneren Fassung des Textes an und übersetzte diese zurück in die altdeutsche Sprache.
Erwähnt werden soll an dieser Stelle nicht nur das hohe Alter des Liedgutes, sondern auch die Orte seiner Erscheinung, das ist neben Aachen auch Erfurt. In der sogenannten Erfurter Handschrift um 1394 ist der Text in der damaligen Sprache zu lesen:
Sys willekomen heirre kerst,
want du onser alre heirre bis,
sys willekomen, lieve heirre,
her in ertrische also schone:
Kirieleys.
Festtags-Türchen - 5 weitere Advents- und Weihnachtslieder als Playlist
Das Warten hat ein Ende. Als Höhepunkt der Adventszeit feiern wir Weihnachten. Und wir präsentieren im Festtagstürchen weitere Lieder, die uns an diesem ganz anderen Christfest digital begleiten können. Gemeinsam stimmen wir ein in „Die Nacht ist vorgedrungen“, „Nun jauchzet all ihr Frommen“, „Er ist die rechte Freudensonn“ und „Stille Nacht“.
Vielen Dank an alle, die Videos produziert und eingeschickt haben und damit gezeigt haben, wie vielfältig die Kirchenmusik in der EKM aufgestellt ist.
... sprach in der ersten Zeile des Chorals ursprünglich eine andere Gesellschaftsebene, nämlich die der damals Mächtigen, an. Mit dem Vers „Nun jauchzet, all ihr Potentanten“ ermahnte der Berliner Kirchenliederdichter und Pädagoge Michael Schirmer die Leute, die durch ihre aufgeblasene Selbstherrlichkeit ihren Mitmenschen und dem ganzen Volk keine guten Vorbilder waren. Ein Text, der an entsprechender Stelle heute vielleicht genauso seine Berechtigung finden würde? Schirmer und seine Zeitgenossen erlebten den Schrecken des 30-Jährigen Krieges hautnah mit und wussten um die Gefahr, die von Machtbesessenen und Unterdrückern ausgeht.
Mitglieder des Naumburger Kammerchores
... ist gewissermaßen die Kanon-Version eines anderen Kalendertürchens - ein sehr populärer Gesang, der von vielen Chören nicht nur zur Adventszeit gesungen wird. Melodisch ins Leben gerufen hat ihn 1955 der deutsche Komponist und Chorleiter Paul Ernst Ruppel. Seit frühester Kindheit stand sein Berufswunsch fest: Kirchenmusiker. Umso schmerzhafter musste es für ihn gewesen sein, als Ruppel nach wenigen Jahren im Beruf zu Beginn des Zweiten Weltkrieges eingezogen wurde. Seine Leidenschaft für die Musik sollte, zumindest praktisch, für viele Jahre ruhen. Zunächst führte ihn der Krieg in die Niederlande, dann nach Belgien und Sizilien. Aufgrund einer Kriegsverletzung arbeitete der Musiker zwei Jahre in einer Käserei bis ihn die Wehrmacht erneut einzog und er in amerikanische Kriegsgefangenschaft geriet. USA, Schottland und England hießen die nächsten Stationen. Doch ein erlösender „Zufall“ brachte ihm die persönliche Wende. Die Kirchengemeinde in Südengland suchte einen Orgelspieler und Ruppel durfte seine Berufung wieder aufnehmen. Nach Kriegsende wieder in der Heimat, schuf er einen wahren Schatz für die deutsche Kirchenmusik.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Diakonie Mitteldeutschland
... ist ein am 18. Dezember 1937 entstandenes Gedicht von Jochen Klepper. Seine Liedform ist in nahezu allen gängigen Liederbüchern der Kirche zu finden, ist überkonfessionell und stark verankert. Und das, obwohl es nicht gerade zum Mitschunkeln einlädt und harmonische Emotionen in uns weckt. Doch vielleicht gerade deswegen. Wegen seiner Tiefe, wegen seiner Schwere, wegen seiner Wahrheiten. Der deutsche Theologe Jochen Klepper, verheiratet mit einer jüdischen Frau, litt unsagbar unter der Tyrannei der deutschen Nationalsozialisten. Kurz vor dessen Deportation in die Konzentrationslager sah die Familie keinen anderen Ausweg als den Freitod. Die Nacht ist vorgedrungen... Das Familiengrab befindet sich auf dem Berliner Friedhof Nikolassee. Klepper gilt als einer der bedeutendsten Dichter geistlicher Lieder des 20. Jahrhunderts. Trotz der grausamen Umstände hielt er an Gott fest. Seine Texte spenden wahre Hoffnung, denn nach dem Leid kommt die Erlösung, nach dem Dunkel das Licht.
- Collegium Canticum Novum, ein überregionaler Chor aus Mitteldeutschland in der Jugendkirche Nordhausen (https://youtu.be/5DsmPsqYmRo)
- Posaunenchor Schönhausen/Elbe (https://youtu.be/zkABQ7NwDfw)
…gilt weltweit als das bekannteste Weihnachtslied. Zu Heiligabend 1818 führten der Arnsdorfer Dorfschullehrer und Organist Franz Xaver Gruber und der Hilfspfarrer Joseph Mohr in der katholischen Schifferkirche St. Nikola in Oberndorf bei Salzburg das Weihnachtslied Stille Nacht, heilige Nacht als Männer-Duett erstmals auf. Seitdem wurde der deutsche Liedtext weltweit in 320 Sprachen und Dialekte übersetzt und gesungen. 1914 sangen deutsche und britische Soldaten beim sogenannten Weihnachtsfrieden gemeinsam Stille Nacht. 1941 stimmten Franklin D. Roosevelt und Winston Churchill gemeinsam mit den versammelten Menschen im Garten des Weißen Hauses Silent Night an. Und 2011 wurde Stille Nacht, heilige Nacht von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe in Österreich anerkannt.
Surf-Subotnik
TAGESLOSUNG - 22.11.2024
Weise mir, HERR, deinen Weg, dass ich wandle in deiner Wahrheit.
Psalm 86,11
Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.
Johannes 8,32