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22.02.2019
Amt für Wunscherfüllung

So eine Einrichtung brauchen wir: ein Amt für Wunscherfüllung und Vielleicht-Management. Meinte die Leipziger Künstlerin und Theaterpädagogin Solveig Hoffmann. Im letzten Jahr ernannte sie sich selbst zur Leiterin eines solchen Amtes. Im Rahmen eines Projektes stand sie bereit, sich Wünsche anzuhören.

Und tatsächlich: Manche Menschen brachten gleich eine Zehn-Punkte-Liste mit, andere waren ganz bescheiden. Fast niemals ging es um materielle Wünsche. „Nur einmal wünschte sich jemand ein Sterni“, sagt Solveig Hoffman, „ein Leipziger Bier.“ Sonst ging es um Wünsche, die sich auf das Miteinander bezogen. Um Barrierefreiheit in Leipzig-Grünau. Und manche erzählten einfach von ihrer Einsamkeit. Eine Frau wünschte es sich, dass ihr verstorbener Mann wieder da ist. Ein Mädchen wünschte sich eine kleine Schwester.

Ja, wir brauchen gute Zuhörerinnen und Zuhörer, die die Wünsche anderer ernst nehmen und auf ihre Sehnsucht hören.

Auch in vielen Kirchen kann man Wünsche loswerden. Eine Kerze entzünden, einen Zettel mit einem Wunsch an eine Wand heften und vielleicht mit einer Seelsorgerin oder einem Seelsorger über das sprechen, was schwer auf der Seele liegt. Dabei werden Wünsche nicht in jedem Fall erfüllt. Aber ich vertraue darauf, dass Gott sie hört und darauf antwortet.

Meint Hans-Jürgen Kant von der Evangelischen Kirche in Halle.


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