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24.11.2021
Beziehungen

Beziehungen schaden nur dem, der sie nicht hat, so ist eine Redewendung.
Wer wollte dem widersprechen?
Ein Termin beim Arzt? Wenn ich ihn kenne, mag es schneller gehen.
Ein Darlehen etwas günstiger als üblich? Unter Bekannten denkbar.
Eine neue Wohnung im angesagten Viertel? Wer freundschaftlich Kontakt zu einem Maklerbüro hat,
hat vielleicht eher Erfolg.
Alles richtig, und doch bleibt bei mir ein seltsames Gefühl.
Was ist mit denen, die keine Kontakte haben?
Ist es nicht ungerecht, private Beziehungen für Vorteile zu nutzen?
Tatsächlich ist dieses Verhalten uralt.
Gute Beziehungen zum König, zum Fürsten, zum Landesherren waren immer Teil der persönlichen
Erfolgs.
Wer „bei Hofe“ Einfluss hatte, konnte das für sich und andere nutzen.
Beziehungen nutzen hat immer etwas von alten Zeiten und bleibt immer modern.
Im ersten Teil der Bibel geht es genauso zu: Gute Beziehungen zum König sind alles.
Aber dann ändert sich alles: Es gibt keinen König mehr; nur noch Besatzer.
Und dann tritt Jesus auf. Gott selbst als Mensch.
Auf einmal ist alles nur noch Beziehung:
Er spricht mit allen; auch mit denen, mit denen niemand spricht.
Er berührt alle; auch die Unberührbaren.
Kontakt mit ihm ist kein Privileg, sondern eine Freude.
So bleibt es bis heute.
Gott will einfach Beziehung zu uns und dann: wird am Ende alles gut sein.

Das steht allen offen, jederzeit. Mehr Beziehung geht nicht.
Beziehungsreich grüßt aus Dessau
Joachim Liebig


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