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27.12.2019
Der dritte Feiertag

Jahrzehntelang war der erste freie Tag für mich zu Weihnachten der 27. Dezember.

Ich will mich nicht beklagen.

Das war mir vorher klar.

Ich bin Pfarrerin, d.h. an solchen Feiertagen wie Weihnachten ist immer Dienst, wunderschöner, aber auch anstrengender Dienst.

Heiligabend drei Gottesdienste, an jedem Weihnachtstag nur einer.

Von so wenig Dienst träumen manche Pfarrer im ländlichen Bereich.

In einer Magdeburger Gemeinde gibt es einen Kantor aus Südkorea.

Der sagte mal zu mir, Stress wird es für mich erst bei mehr als 5 Gottesdiensten am Tag.

Da kam ich mir für einen Moment lang faul vor.

Dieser 27.Dezember ist für mich immer der dritte Feiertag.

Die Geschenke sind ausgepackt.

Essen ist immer noch genug da.

Zeit also, die Seele baumeln zu lassen.

Dieses wunderbare Gefühl zuzulassen:

Du musst nichts machen, du hast einfach Zeit.

Das neue Buch lesen, Musik hören, nichts tun, träumen, spielen.

Zeit genießen.

Keine Lust in die Stadt zu gehen.

Da ist schon der Umtauschrummel in vollem Gang.

Selbst der Wunsch der Enkel mit an die Eislaufbahn zu kommen

für mich eigentlich zu viel-da ist so laute Musik.

Meine Seele braucht die Entschleunigung.

Das Nichts - Denken zu müssen und das Nachdenken zu können.

Wir nehmen uns im Alltag viel zu wenig Zeit zur Entschleunigung.

Einfach zur Ruhe kommen.

Zeit nehmen zum Begreifen welches Wunder in der Weihnacht passiert ist.

In einem Kind kommt die Hoffnung für die Welt.

Ich will es im Alltag nicht gleich wieder vergessen.

Wir brauchen die Hoffnung, auch im neuen Jahr.

Dass ihre Hoffnung größer ist als die Probleme

wünscht Pfarrerin Renate Höppner aus Magdeburg


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