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23.12.2018
Dong

„Guten Tag!“ Es ist Erik von nebenan. Er bringt einen kleinen Koffer aus Leder. Ob ich ihn aufbewahren könne - aber nur für einen Tag und für eine Nacht! Das ist die Spielregel!

Na, ich will ja kein Spielverderber sein. Also wandert der Koffer über die Schwelle in meine Wohnung.

Ein Adventskoffer, den man täglich weitergibt... - Was für eine spannende Idee!

Ich öffne den Verschluss und finde eine Kerze mit Streichhölzern, eine pralle Tüte Spekulatius, ein Reisetagebuch und zwei Holzfiguren.

Maria und Josef. Beide mussten weit laufen von Nazareth hoch im Norden bis tief in den Süden nach Bethlehem. Dort finden sie endlich einen Stall. Und da wird das Kind geboren. „Denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge!“ erzählt die Bibel.

Ich nehme Maria und Josef aus dem Koffer und stelle sie auf meinen Küchentisch. Ich zünde die Kerze an und koste von den Plätzchen.

Nun stehen sie da: Maria und Josef.

Wie ist das, wenn man nicht weiß, wo man hingehört?

Wie ist das, wenn man auf der Suche nach einem Quartier ist?

Wie ist das, wenn es draußen kalt ist und ich kein Bett habe?

Wenn ich auf Hilfe angewiesen bin?

Wenn ich klingle und keiner macht auf?

Wie Maria und Josef sind Menschen auch heute unterwegs. Ohne Obdach, voller Sorgen, mit enttäuschten Träumen.

Maria und Josef schauen mich mit ihren kleinen Holzaugen an:

„Hast du Raum in der Herberge?“ fragen sie, „Nur, bis es wieder hell wird für uns?“

„Klar doch!“

sagt Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg


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