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04.09.2019
Erinnerungen

Ganz tief im Keller lagern meine Schätze. „Such doch mal da“, sagt meine Frau. Als ich das Fotoalbum aus meinen Kindertagen nicht finden kann. „Da unten hast du noch ein paar Kartons stehen aus alten Zeiten.“

Ich stapfe hinunter in den Keller. Öffne die Kartons und staune, was ich da unten alles aufgehoben habe. Alte Semesterarbeiten aus dem Studium und sogar Telefonbücher von früher.  Fliegende Blätter: Da haben wir als Studenten Anfang der 80er Jahre in Leipzig Umweltaktionen organisiert. „Mobil ohne Auto“ Oder: „Freunde, es ist so weit, lasst uns handeln“. Ich weiß auch noch, wie wir damals Ärger bekommen haben, weil wir nicht draufgeschrieben haben: „Nur für den innerkirchlichen Dienstgebrauch“.

Und: ich finde meine Fotoalben. Eine Lebensgeschichte in Bildern. Die Familie. Die Mitschülerinnen und Mitschüler. Mir fallen sogar die meisten Namen wieder ein.

Ich merke: Die Erinnerungen sind mir kostbar. Manche auch schmerzhaft. Manchmal war ich ungerecht in meinen Urteilen.

Doch daraus entfaltet sich ein Leben, abgelegt in Bildern. Und immer da. Es gehört zu mir. All die vielen Jahre. Danke, Gott, für die Erinnerungen, für dieses Leben, für die Menschen, mit denen ich unterwegs war. Und dass ich aus Fehlern lernen kann.

Hatschi, bei all dem Staub zwischen den Blättern muss ich dann aber doch mal niesen – Hans-Jürgen Kant, von der Evangelischen Kirche in Halle.

 


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