28.02.2023
Freiräume
Ja, seit letzten Mittwoch ist Schluss mit lustig, könnte man meinen. Jedenfalls für Christinnen und Christen. Denn die nächsten Wochen bis Ostern sind traditionell eine Fastenzeit.
In der geht es darum, das eigene Leben zu überdenken, eine lieb gewordene Gewohnheit aufzugeben oder eben für eine bestimmte Zeit mal etwas anderes auszuprobieren. Manchmal entdeckt man ja, dass das dann viel besser ist.
Oder man bekommt neue Freiräume, weil man vermeidet oder auf das verzichtet, womit man sonst viel Zeit verbringt oder sich selbst im Weg steht.
Ich habe mir für die kommenden Wochen vorgenommen, wieder öfter zu laufen, mir Zeit zu nehmen, die Natur an der Saale zu genießen und in Bewegung zu kommen. Das habe ich sehr lange vernachlässigt und zeitlich immer nicht hinbekommen. Aber ich weiß, dass mir das gut tut. Es dauert eine Weile, aber so nach einer halben bis dreiviertel Stunde Spazieren lässt das Gedankenwirrwarr und der Druck der to-do-Liste im Kopf allmählich nach. Ich komme dann in meinen Laufrhythmus, atme ruhiger, werde entspannter und bin wieder gefühlt ein Teil der Schöpfung. Mit dem Rauschen der Saale im Ohr, den ersten Knospen, die ich jetzt auch an den Zweigen entdecke. Ich komme zur mir und in meine Mitte, zu Gott. Wie gut das tut.
Ich muss es einfach nur machen!
Entschlossen grüßt Sie Pfarrerin Christina Lang, Evangelischen Kirchengemeinde Naumburg
