05.04.2019
Fridays for future
„Das darf man aber nicht!“ sagt der kleine Tom. Er hat gut aufgepasst.
Er weiß schon, dass manches erlaubt und anders aber verboten ist:
- Schimpfwörter darf man nicht!
- Popeln darf man nicht!
- Und in der Schule darf man nicht vorsagen!
Ok. Aber mal ehrlich: ich habe das alles mal gemacht. Früher. Ich habe geschimpft, gepopelt und auch mal was vorgesagt. Für den Moment damals - da war das vielleicht ein bisschen schlimm. Aber heute ist das längst vergessen. Da kräht kein Hahn mehr danach. Weil es nicht wichtig ist.
Was darf man - und was nicht?
Darf man demonstrieren für die Freiheit in einem unfreien Land?
1989 haben es viele getan. Das Leben hat sich dadurch komplett verändert. Es war verboten. Na und?!
Gegen Verbote wurde Gott sei Dank immer wieder mutig verstoßen.
Es wurden sogar Schulen nach Leuten benannt, die zu ihren Zeiten etwas getan haben, was gar nicht erlaubt war. Man muss nur mal die Biografie von Sophie Scholl lesen. Heute bewundern wir ihren Mut, wie sie gekämpft hat mit großem Gottvertrauen, und was sie riskiert hat für eine bessere Zukunft.
Und heute?
Da schwänzen weltweit hunderttausende Schüler die Schule.
Sie hüpfen auf den Plätzen und rufen: „Wir sind hier. Wir sind laut. Weil man uns die Zukunft klaut!“
Sie verstoßen gegen die Schulpflicht, sie bekommen Einträge und verpassen Unterrichtsstoff.
Ja, Schule schwänzen ist nicht erlaubt. Und für den Moment mag das vielleicht auch ein bisschen schlimm sein.
Aber es ist ein Zeichen. Hoffentlich ein echtes Startzeichen in die Zukunft.
Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg