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27.07.2020
Frisch ans Werk

„Geh aus, mein Herz, und suche Freud.“ So beginnt ein bekanntes Kirchenlied. Ich kann Freude suchen und mein Herz tastet sich mit seinen Sinnen durch die sommerliche Welt. Besonders der Sommerduft hat es mir in diesen Tagen angetan. Die Rosen blühen, die Linden dufteten unsterblich und der Lavendel legt noch einmal so richtig los – ich kann mich gar nicht satt riechen.

Mich fasziniert, dass Herz und Nase so eng verbunden sind. Betörend schöner Duft geht direkt ins Herz und macht die Seele froh. Und wenn sich zwei nicht riechen können, ist das verhängnisvoll.

Der erste Eindruck steht und fällt oft mit dem Geruchssinn. Noch bevor ein frisch geschlüpftes Menschenkind richtig gucken kann, hangelt es sich riechend durch die Welt zur Mutterbrust. Unsere Nase kann Millionen von Gerüchen unterscheiden.

Was hat sich der Schöpfer nur dabei gedacht?! Bei unseren jüdischen Geschwistern ist es üblich, Gott zu danken, wenn mir etwas Angenehmes in die Nase steigt, etwa so: „Baruch atah Adonaj, Eloheinu, Melech haOlam … Gelobt seist du Herr, unser Gott, König der Welt, der du duftende Pflanzen erschaffst.“ Amen, so sei es, kann ich dazu nur sagen. Ja, Amen und ich wünsche Ihnen eine gesegnete und duftende Arbeitswoche. Für den Fall, dass es auch mal unangenehm werden sollte, nehmen Sie eine Nase Sommerduft mit auf Arbeit, zum Beispiel Lavendel.

Duftende Pflanzen an Ihren Wegen wünscht Ihnen Landesbischof Friedrich Kramer von der evangelischen Kirche in Mitteldeutschland


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