Angedacht, MDR, Radio, Radio-Andacht, Radio-Andachten, Radioandacht, Radioandachten,

03.09.2021
Gendern

Mal ehrlich- mit dem Gendern habe ich wirklich meine Probleme.

Lehrer-innen, Interessent-innen, Wähler-innen…

Diese Pause mitten im Wort- das widerstrebt mir zutiefst. Und es ärgert mich, wenn in der Tagesschau Wortstämme abgebrochen werden, mitten im Wort plötzlich Lücken entstehen. Die Nachrichten im Öffentlich-Rechtlichen setzen für mich nach wie vor Maßstäbe, auch hinsichtlich Sprachkultur.

Aber warum widerstrebt mir beim gesprochenen Wort diese Sternchen-Genderei? Ich kann das gar nicht richtig erklären.

Dass neben der männlichen natürlich auch die weibliche Form Verwendung findet, halte ich für selbstverständlich. Wir Frauen stellen schließlich die Mehrheit der Weltbevölkerung.

Aber was ist mit denen, die sich weder als männlich, noch als weiblich empfinden? Jeder Mensch soll mit dem Geschlecht leben können, das ihm entspricht. Wir alle sind Geschöpfe Gottes. Das ist für mich überhaupt nicht der Punkt.

Nur muss nun auch jede noch so kleine Minderheit unablässig sprachlich hörbar sein?

Ich möchte nicht ausgrenzen, überhaupt nicht. Ich überlege, wie Inklusion sprachlich möglich wäre, ohne Worte zu zerhacken und ohne solche künstlichen Wortbildungen wie z.B. Gäst-innen. Ich weiß es nicht.

Ich würde gern mit Menschen darüber reden, die das Thema betrifft. Die nicht binär sind. Vielleicht bekomme ich dann einen anderen Zugang, oder wir entwickeln weitere Ideen, wie wir sprachlich integrieren können.

Nachdenklich grüßt Sie heute Pfarrerin Christina Lang, Ev. Kirchengemeinde Naumburg


Bleiben Sie mit unseren Newslettern auf dem Laufenden.

Hier Abonnieren

Die besten News per E-Mail - 1x pro Monat - Jederzeit kündbar