30.01.2020
Gibt es Gott?
„Gibt es Gott und komme ich in den Himmel?“
Die Kinderredaktion einer großen Zeitung nahm unlängst diese Frage auf und schrieb dazu: „Diese Fragen kann dir kein Mensch auf der Welt mit einem einfachen Ja oder Nein beantworten. Die meisten Menschen nehmen an, dass es Gott gibt. Aber nicht alle. … Jeder sollte sich selbst fragen, ob er an Gott glauben kann. Du musst die Antwort also selbst finden.“
Man kann dazu andere Menschen fragen. Im Religions- und Ethikunterricht darüber diskutieren. Sich Kirchen anschauen oder Synagogen und Moscheen. Am Ende muss ich mich entscheiden.
Ich habe meine Antwort damals als Jugendlicher gefunden. In der Jungen Gemeinde in Kühlungsborn. Noch in tiefer DDR-Zeit. Viele Abende haben wir dort über Gott und die Welt geredet. Über Glauben und Wissen. Ob wir uns in diesem Land engagieren sollen – und wenn ja, wie. Und wo ist Gott eigentlich, wenn Leid und Unrecht auf der Welt geschehen?
Wir haben diskutiert und waren uns nahe. Glauben ist dabei ganz unmerklich gewachsen. An einen Gott, der uns als ein mündiges Gegenüber will, an einen Gott, der mitleidet. Vielleicht hat Gott mir Glauben ins Herz gelegt. Am Ende hat mich das ins Theologiestudium geführt und in den Pfarrberuf.
„Gibt es Gott? Und komme ich in den Himmel?“
Ich sage: Ja, es gibt ihn. Und den Himmel – daran können wir gut mitbauen.
Meint Hans-Jürgen Kant von der Evangelischen Kirche in Halle.