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27.06.2018
In Verbindung treten

„In Verbindung treten“. Mit dieser alten Formulierung nehme ich Sie mit in die Welt der modernen Kommunikation. Früher half uns die Auge in Auge gesprochene Verabredung, zum Beispiel auf dem Schulhof: Notfalls telefonierte man später noch miteinander. Heute macht man das mit den Möglichkeiten der sozialen Medien. Verabredungen gehen da ganz einfach mit einen kleinen Druck auf den Bildschirm. Da braucht der andere gar nicht in der Nähe zu sein. Wirklich toll.

Manche fragen aber auch ängstlich: Kommen Menschen bei dieser Form des Als-ob-Miteinanders noch wirklich in Verbindung? Haben wir unterwegs was verloren?

Mein Freund erzählt, dass er da mit seiner Tochter ein Problem hat.Natürlich hat seine Tochter, wie alle anderen ein Smartphone. Unentwegt bedient sie das Gerät. Sie hat es ständig in ihrer Hand. Ihre Augen kleben geradezu auf dem bunten Bildschirm – und sie übersieht dabeidie Menschen rechts und links von ihr. Die Tochter übersieht sogar ihren Vater. Es geht soweit, dass er fragte: „Hast du eigentlich das Handy in der Hand, oder das Handy dich?“

Tage später treffe ich ihn mal wieder. Er lächelt. Vater und Tochter haben wieder ein wenig mehr zueinander gefunden: „Letztes Wochenende bei einem Ausflug war es fast wie früher – reden und lachen. Gemeinsam in eine Richtung gucken.“ So sagt er.

Im Sonntagssegen sage ich als Pfarrer den Menschen Aug in Aug zu: „Gott hebe sein Angesicht auf dich und schenke dir Frieden.“ So macht er das. Ganz direkt. Und er ist mir ganz nah.

Bleiben Sie behütet.

Pfarrer Jan von Campenhausen, Wittenberg.


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