16.08.2024
Leben mit Depression
Mönch am Meer, Kreidefelsen auf Rügen, Abtei im Eichwald - vielleicht sagt Ihnen das etwas. Das sind berühmte Bilder vom Maler Caspar David Friedrich. Der ist vor 250 Jahren in Greifswald geboren worden.
Seine Bilder sind oft sehr düster. Das war sicher auch Ausdruck seines inneren Zustandes, denn Friedrich litt an Depressionen.
Seine Mutter war früh gestorben, und dann ist auch noch sein Bruder tragisch ums Leben gekommen beim Versuch, Caspar aus dem Wasser zu fischen. Der war nämlich bei einer Bootsfahrt über Bord gegangen.
Das Bemerkenswerte ist, dass er trotz seiner Depressionen, die ihm das Leben oft sehr schwer gemacht haben, so faszinierende Bilder gemalt hat.
Heute machen immer mehr Menschen unter uns Ähnliches durch wie dieser Künstler. Die Zahl an psychisch kranken Menschen steigt. Sie fühlen sich innerlich leer, sind antriebslos und schlapp. Jeder Tag ist dunkel und bedrückend.
Aber:
Anders als damals sind Depressionen heute sehr gut behandelbar. Wichtig ist, sich Hilfe zu holen. Und wenn dazu die Kraft nicht reicht, ist hoffentlich im Umfeld jemand da, der sich Aufmunterungssprüche verkneift und stattdessen einen Termin beim Arzt oder der Therapeutin vereinbart.
Denn schwermütige Bilder malen kann schön sein, wieder fröhlich werden ist aber in jedem Fall noch schöner.
Und deshalb sage ich das heute Morgen bewusst zu allen, die es betrifft: Es gibt wirklich Hoffnung, dass ihr wieder gesund werdet! Und: Ihr seid von Gott gewollt und wertvoll!
Pfarrerin Christina Lang, Ev. Kirchengemeinde Naumburg