29.05.2023
Lob auf das Handwerk
Pfingstmontag ist Mühlentag. Jedes Jahr. In ganz Deutschland.
Ich weiß nicht, ob Sie damit etwas anfangen können. Mein Mann und ich sind da jedenfalls immer unterwegs und besuchen alte Mühlen in der Umgebung, die ihre Pforten geöffnet haben. Meistens werden sie ja nicht mehr betrieben.
Aber sich von den Besitzern oder denen, die sich liebevoll um die alte Technik kümmern, über die knarzenden Stufen nach oben führen und erklären zu lassen, wie nun vom Windrad oder vom Wasserrad durch Getriebe und Übersetzung der Mühlstein bewegt und das Korn gemahlen wird – wunderbar!
In manchen Mühlen gibt es heute sogar Schauvorführungen. Mich begeistert das. So altes Handwerk. Da wusste man auch, was man am Ende des Tages geschafft hatte. Da standen dann soundsoviel Säcke Mehl oder Liter Leinöl oder gesägte Bretter zu Buche.
Herrlich! So ein Handwerk mit seinen messbaren und sichtbaren Ergebnissen, das macht richtig zufrieden, glaube ich. Kunden und Handwerker.
„Sie stützen den Bestand der Welt, und ihrer Hände Arbeit ist ihr Gebet.“ heißt es in der Bibel. (Sir 38, 34)
Warum erlernen eigentlich immer weniger Schülerinnen und Schüler einen Handwerksberuf? Obwohl man damit sein Talent, sein Können so sinnstiftend in die Gesellschaft einbringen kann? Ich weiß es nicht.
Vor allem, wenn man bedenkt, dass ein Zimmermann einst zu Weltbedeutung kam…. oder auch ein Dachdecker… wäre er´s nur geblieben!
Also: Ein Lob auf das Handwerk nicht nur heute, am Mühlentag!
Pfarrerin Christina Lang, Ev. Kirchengemeinde Naumburg