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20.12.2020
Magnifikat

Maria als Himmelskönigin. So sehe ich sie auf dem Altar hier in der Marktkirche in Halle. Sie sitzt auf einer Mondsichel, inmitten von goldenem Sonnenlicht. Eine Krone trägt sie und sie hat das Jesuskind auf dem Schoß. Dicht dabei kniet der berühmte Kardinal Albrecht. Er hat die Kirche und die Stadt beherrscht. Damals im 16. Jahrhundert.

Das Jesuskind reicht dem Kardinal Albrecht ein Buch. Gar nicht groß und mit zwei kleinen Schlössern versehen.

Die Forscher sagen: Hier handelt es sich um ein Gebetsbuch mit Marienandachten.

Am Sonntagmorgen schleiche ich mich in die Kirche. Noch immer hält das Jesuskind dem Kardinal das Buch hin. Und noch immer greift er nicht zu. Schon so viele Jahrhunderte.

Scheut er sich? Hat er etwas zu befürchten?

Ja. Denn Maria sagt: Wenn Jesus in die Welt kommt, ändern sich die Machtverhältnisse. So lesen wir von Maria, wie sie singt:

„Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freut sich Gottes meines Heilandes; denn er stößt die Gewaltigen vom Thron und erhebt die Niedrigen. Die Hungrigen füllt er mit Gütern und lässt die Reichen leer ausgehen.“ (Luk. 1, 46ff.)

Das Buch mit der Botschaft der Maria. Sie flößt denen Furcht ein, die Angst um ihre Macht haben. Schenkt Hoffnung allen, die in armen Verhältnissen leben. Menschen, die diesem Jesus trauen, ändern die Verhältnisse.

Einen frohen 4. Advent wünscht Ihnen Hans-Jürgen Kant von der Evangelischen Kirche in Halle.


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