24.09.2018
Mut zur Zukunft
„In der Welt habt ihr Angst“, sagt Jesus zu seinen Freunden.
Das bestätigt eine aktuelle Umfrage. Sie haben sicher davon gehört.
Eine große Angst, die da benannt wird, lautet: „Wir fürchten uns davor, dass Deutschland überfordert ist, wenn immer mehr Flüchtlinge zu uns kommen. Das führt zu Spannungen, die keiner bewältigen kann.“
Ich nehme diese Angst ernst. Und vor allem die Menschen, die sie äußern. Ich schaue mit den Ängstlichen genau hin: Woher kommt die Angst? Wie sehen die Fakten aus und welche Lösungen lassen sich finden?
Ich rufe ihnen zu: Parolen helfen nicht weiter, lassen Sie uns miteinander reden! Sonst wird die Kluft zwischen denen, die ängstlich sind, und denen, die sagen: „Wir schaffen es!“, immer breiter. Am Ende zerreißt das unser Land.
Die Angst ist ein Gefühl. Und ich ärgere mich, wenn sie von rechten Scharfmachern missbraucht wird. Als Christ vertraue ich darauf, dass sie nicht das letzte Wort behält. Sie können mich auslachen und sagen: „Wie naiv ist der denn!“
Aber mich ermutigt, was Jesus in der Bibel sagt. Bei ihm geht der Satz ja weiter: „In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“
Das heißt: Ich kann versuchen, Abstand zu finden von meinen Ängsten. Mich nicht verrückt machen lassen. Und alles tun, dass wir gut in unserem Land zusammenhalten.
Findet Hans-Jürgen Kant, Superintendent in Halle.