27.12.2021
(Noch) kein Happy End
Im Süden Halles, in der Kirchengemeinde Wörmlitz-Böllberg gibt es Menschen, die sich für Geflüchtete einsetzen. Zum Beispiel für einen Familienvater aus Afghanistan.
Seit sechs Jahren lebt er in Halle. Unter dramatischen Umständen ist er damals aus seiner Heimat geflohen. Nur ihm allein ist es gelungen, bis hierher zu kommen. Seine Frau und die beiden Kinder Yahya und Mustafa mussten in Pakistan zurückbleiben. Sie warten darauf, bald zu ihm zu dürfen.
Das ist eigentlich auch möglich: Denn vor drei Jahren hat der 35jährige den Status eines „anerkannten Flüchtlings“ erhalten. Seitdem bemüht er sich, seine Familie nachzuholen.
Längst ist das Visum zur Familienzusammenführung bei der deutschen Botschaft in Islamabad beantragt und bezahlt. Doch es will und will nicht gelingen.
Die Familie macht das krank. Sie brauchen psychologische Betreuung und Medikamente.
Es gibt kein Happy End in diesem Jahr. Und so ragt diese Geschichte unerledigt aus dem alten in das neue Jahr hinüber.
Der Familie bleibt nur, weiter miteinander zu telefonieren. „Dabei hätten wir uns zu Weihnachten so gerne in die Arme geschlossen“, sagt der Vater.
Dass das endlich im Neuen Jahr möglich wird, wünscht ihm und allen, die in den Flüchtlingslagern darauf warten, endlich wieder als eine Familie gemeinsam leben zu können, Hans-Jürgen Kant, Superintendent in Halle.