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23.05.2020
Pippi

Kranksein ist doof. Zum Beispiel wenn man im Bett liegt und einem so richtig langweilig ist.

Karin war krank. Und sie lag im Bett. Und ihr war langweilig. Richtig laaangweilig. „Mama, erzähle mir von Pippi Langstrumpf!“ Und ihre Mama fing an und erzählte was ihr einfiel:

Pippi kann mit Konrads Spezialkleber Wände hochgehen. Sie ist viel stärker als ihr Seeräuberpapa und ist die weltbeste Freundin für die braven Nachbarskinder Tommy und Annika.

Jahre später, da ist Karin längst wieder gesund, schreibt die Mutter Pippis Geschichten auf und schickt sie an einen Verlag. Aber die wollten das nicht drucken. Zu frech, nicht pädagogisch genug...

Zum Glück reicht Astrid Lindgren ihre Geschichten später noch bei einem Wettbewerb ein und gewinnt prompt den 1. Preis.

Inzwischen gibt es Pippi in über 70 Sprachen und ...zig Millionen Büchern. ich liebe ihre tollen Geschichten und die Filme habe ich alle gesehen. Gerade feiert Pippi 75. Geburtstag.

Doch ohne die blöde Krankheit von Karin hätte es Pippi wohl nie gegeben. Und auch nicht das Lachen von Großen und Kleinen über die großen Streiche der kleinen Pippi.

Ist das nicht verrückt, dass aus einer Krankheit so was Tolles entstehen kann?

Gott kann aus dem Schlechtesten etwas Gutes machen, das können wir glauben. Und das halten wir fest – gerade in diesen Tagen.

Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg


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