Angedacht, MDR, Radio, Radio-Andacht, Radio-Andachten, Radioandacht, Radioandachten,

08.02.2021
Sehnsucht und Vorfreude

Es ist einfach nur gut.
Vor sich zwei Spuren.
Mitten im verschneiten Winterwald.
Kein Laut zu hören.
Die Sonne scheint.
Der Schnee glitzert.
Das ist wunderbar und erholsam.
Ich lasse die Ski gleiten, nichts jagt mich.
Die klare kalte Luft strömt in mich und ich kann durchatmen.
Das ist für mich Winterurlaub.
Seit meiner Jugend immer eine Woche.
Am Abend ein wenig geschafft.
Tief und fest schlafen.
Danach sehne ich mich.
Jeden Tag, besonders an den grauen Tagen.
Und an den Tagen, die so feucht sind.
Die sind nicht so toll für Menschen, die Luftprobleme haben.
Ich sehe den verschneiten Winterwald vom vorigen Jahr vor mir.
Fünf Tage Sonnenschein von den sechsen, die wir da waren – ein Traum.
Da fällt mir auf, wie undankbar ich mir vorkomme mit meiner Sehnsucht.
Nach Schnee, nach den Bergen, nach dem Winterurlaub.
Geht nicht dieses Jahr.
Ich sehe es ein.
Ich will dankbar sein für die über vierzigmal,
die ich das schon erleben durfte.
Ein Reichtum an Erinnerungen begleitet mich.
Zu zweit mit meinem Mann.
Mit den Kindern zu fünft.
Wieder zu zweit.
Allein.
Und mit Kindern und Enkeln – wie wunderbar.
Dankbarkeit für das, was war vor der Pandemie und
Hoffnung auf das, was hoffentlich wieder möglich wird.
„Denkt der frühern Jahre, wie auf eurem Pfad euch das wunderbare immer noch
genaht. Lasst nun euer Fragen, Hilfe ist genug. Ja, ich will euch tragen, wie ich
immer trug.“
So dichtete Jochen Klepper in sehr schweren Jahren 1938.
Fort mit dem Selbstmitleid.
Vorfreude ist viel besser.
Zeit zum Überlegen, worauf sie sich freuen, wünscht Pfarrerin Renate Höppner aus
Magdeburg


Bleiben Sie mit unseren Newslettern auf dem Laufenden.

Hier Abonnieren

Die besten News per E-Mail - 1x pro Monat - Jederzeit kündbar