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10.02.2019
Sturmstillung

Die Anhänger Jesu sitzen im Boot, dicht an dicht und versuchen sich irgendwo festzuhalten. Am Mantel vom Nachbarn, an einem Tau, was auch immer sie greifen können. Die Wellen schwappen über sie. Der Sturm naht sich seinem Höhepunkt. Alle haben Angst. Todesangst. Werden sie das hier überleben? Heil am Ufer ankommen?

Alle haben Angst. Außer Jesus. Der liegt wirklich seelenruhig weiter hinten im Boot und scheint von der Gefahr nichts mitzubekommen. Als die verzweifelten Jünger Jesus wecken, erkennt er die Lage, sorgt für Ruhe im Sturm und fragt dann allen Ernstes: Warum habt ihr so Angst?

Ich habe diese Frage schon immer als Zumutung empfunden!

Wie kann er angesichts der Lebensgefahr so ruhig bleiben?

Ich meine: Er schon, ja, gut. Jesus hat ja ein unglaubliches Gottvertrauen. Das gibt ihm Sicherheit. Er lässt ja keinen Stein des Anstoßes aus, er reizt die Oberen bis auf´s Blut, bis sie beschließen, ihn zu töten. Aber was auch immer passiert, er bleibt ruhig, immer „Herr der Lage“.

Aber da im Boot? Also, ich finde die Angst der Jünger absolut verständlich.

Wenn ich nicht weiß, wie das Ganze ausgeht? Wenn ich etwas nicht in der Hand habe?:

Ob eine Diagnose positiv ausfällt? Ob eine Bewerbung erfolgreich sein wird? Ob einer nach der Irrfahrt im Mittelmeer hier in Deutschland bleiben darf??

Jesus will, dass ich den Focus nicht auf das schwankende Boot richte, sondern mich innerlich festmache – in Gott. Dann hat der Sturm weniger Macht.

Einen ruhigen Sonntag wünscht Ihnen Pfarrerin Christina Lang,

Evangelische Kirchengemeinde Naumburg


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