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25.06.2023
Tag des Seefahrers

Ein besonderer Ort auf Hiddensee ist die kleine Fischer-Kirche im Norden der Insel. Ich liebe diese Kirche, wahrscheinlich weil sie so schlicht und so liebevoll ausgestaltet ist.

Am Ende des Tages sitze ich hier, um nach Sonne und Meer noch ein bisschen Ruhe zu tanken. Mein Blick durch die Kirche verfängt sich an zwei Schiffsmodellen: Zwei kleine Schiffe hängen da im Altarbereich von der Decke. Eigentlich sind es aus Holz geschnitzte Gebete: Dass die Schiffe wieder sicher in den Hafen einlaufen. Diese Hoffnung hängt an einem dünnen Faden. Wie die beiden Schiffsmodelle in der Hiddenseer Fischerkirche.

Ein Insulaner sagte mir mal: „Ich war noch nie baden.“ – „Du lebst hier auf Hiddensee und warst noch nie im Meer?“ „Das Meer“, sagt er, „ist gefährlich, da geht man nicht rein.“ Da habe ich Festlandforelle mich tüchtig ertappt gefühlt. Ich find’s einfach nur schön.

Schon sehr lange ist das Meer nicht mehr nur ein Hindernis, es ist auch Weg und Jagdgrund und Erholungsgebiet … Aber das Meer hat seine Tücken und seine Untiefen. Und wer das vergisst, den frisst das Meer.

Ich denke heute an alle, die auf dem Meer arbeiten: an die Fischer auf Hiddensee, an Kapitäne und Matrosen, an die modernen Galeerensklaven auf den Containerschiffen. Gott behüte sie alle. Heute zum Tag der Seefahrt.

Conrad Krannich, Halle


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