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28.03.2017
Tag des Unkrauts

Haben Sie schon gezupft? Gerade hat man den Balkon frisch bepflanzt, schon siedelt sich fachfremdes Grünzeug an. Und im Garten rufen Giersch und Vogelmiere „ich bin schon da“, bevor man überhaupt die Tomatenpflanzen nach draußen setzen kann. Ich habe den Kampf teilweise aufgeben. Da wächst jetzt alles, wie es will.
Heute ist der Tag des Unkrauts. Ein nicht ganz ernstgemeinter Feiertag, der von Gartenfreunden mit ähnlichen Erfahrungen wie meinen ins Leben gerufen wurde.
Zum Thema Unkraut gibt es sogar einen Tipp von Jesus: Rupft lieber das Unkraut nicht heraus, rät Jesus. Ihr könntet die Wurzeln der guten Saat gleich mit kaputt machen.
Er sagt das über unsere Welt. Der Garten ist ein Bild dafür. Er rät es Leuten, die sich um das Gute sorgen. Überall wächst die Saat des Bösen. So als würde ich mit Absicht einmal Löwenzahnsamen über frisch gesäten Rasen beim Nachbarn pusten.
Aber Jesus rät zur Gelassenheit. Nicht zupfen, sagt er. Lass es einfach zusammen wachsen, den Weizen mit dem Unkraut. Überlass das Gott, dem großen Gärtner. Am Ende wird sich schon zeigen, dass der gute Weizen übrigbleibt.
Unkraut gibt es überall, im Balkonkasten, im Garten, im Leben. Nennen Sie es „Wildkräuter“ oder „Begleitvegetation“. Und vertrauen Sie darauf: Das, was gut ist - das bleibt am Ende übrig.

Gelassenheit wünscht Ihnen heute
Pfarrerin Kathrin Oxen aus der Lutherstadt Wittenberg


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