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13.02.2021
Tränen Hoffnung

Wer kennt sie nicht – die Frauenkirche in Dresden
Diesen Barockbau, der die Stadtsilhouette prägt.
In der Nacht des 13. Februars 1945 schwer zerstört von britischen Bomben. Viele
Jahre trafen sich die Dresdner dort zur Mahnung und zum Beten. Vor einem Haufen
Trümmersteine.
Und einem kleinen Teil der Mauer.
Bis Menschen aus aller Welt sagten:
Wir wollen sie wieder haben als Zeichen der Versöhnung.
Am 13.2. wird immer ein großer ökumenischer Gottesdienst gefeiert.
Früher abwechselnd in der evangelischen Kreuzkirche oder in der katholischen
Hofkirche.
Vor vielen Jahren war ich eingeladen, die Predigt zu halten.
Diese hohe Ehre habe ich verstanden als Dank an alle, die sich in der Friedensarbeit
der Kirchen in der DDR engagiert haben.
In der Predigt sprach ich von der Anstrengung, die Einzelteile der Erinnerung von
Schuld und Vergebung zusammenzufügen zu einem Ganzen.
Damals nummerierten die Bauarbeiter gerade die noch vorhandenen Steine.
Der Bau hat 12 Jahre gedauert.
Am 30. Oktober 2005 der Einweihungsgottesdienst.
Mein Mann und ich durften dabei sein.
Den meisten Menschen standen irgendwann während des Gottesdienstes einmal die
Tra ̈nen in den Augen.
Aus den Trümmern der Grausamkeit ein Symbol der Versöhnung.
Die dunklen Steine, die gut in der Fassade zu sehen sind, sind die alten, die hellen
die neuen.
Das goldene Kreuz auf der Kuppel – ein Geschenk aus England.
Hergestellt vom Sohn eines Bomberpiloten aus Coventry.
So ist Versöhnung.
Erinnerung nicht verdrängen.
Erinnerung in Hoffnung und Zukunft verwandeln.
Das geht,
meint Pfarrerin Renate Höppner aus Magdeburg


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