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20.04.2024
Trotz allem: zusammen bleiben - einander festhalten

Als mich kürzlich ein älterer Kollege aus Kanada besuchte, der vor über zwanzig Jahren mehrere Jahre in Deutschland gearbeitet hatte, und seitdem nur selten zu Besuch war, meinte er: die Atmosphäre hat sich bei euch doch stark verändert – nun war er ja gerade gelandet und mußte angesichts des Streiks bei Bussen und Bahnen sehen wie er an sein Ziel gelangte. Aber er meinte gar nicht primär die Streiks, sondern etwas anderes: sein Gefühl, dass wir hierzulande vor zwei Jahrzehnten gelassener und freundlicher auf ihn gewirkt hätten. Er erzählte dann, wie er ziemlich wirsch am Telefon einer sozialen Einrichtung belehrt worden sei und daß er gerade in den Bahnen eine ziemlich agressive Stimmung gespürt habe. Nun spielt da sicher seine eigene Erwartung und Erfahrung eine entscheidende Rolle – aber das der Umgang miteinander in den vergangenen Jahr bei uns nicht höflicher und gelassener, sondern gehässiger und angespannter geworden ist, spüre ich selbst ja auch. Ich will gar nicht über mögliche Ursachen spekulieren – sondern denke daß es uns allen besser geht, wenn wir aufeinander achten und uns helfen zu ertragen. Das Miteinander ist auch in der Kirche nicht harmonisch sóndern eher ein Gegeneinander – aber wir haben ein Lebensbuch in dem steht: trotz aller Unterschiede und Konflikte – bleiben wirzusammen und halten einander fest, denn wir seid verbunden durch Jesus Christus. Und das ist gar nicht wenig.

Johann Schneider evangelischer Regionalbischof aus Halle


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