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05.03.2024
Wo bin ich zu Hause?

Was macht Heimat für mich aus? Das habe ich mich gefragt, als wir vor ein paar Wochen im Flieger sitzen auf dem Weg nach Indien. Dort hat der Patensohn meiner Frau geheiratet.

Wir landen in Bangalore. Im Süden des Landes. Wir tauchen ein in eine fremde Kultur. Staunen, nehmen wahr, entdecken so viel.

Bis heute sind mir die exotischen Gerüche in der Nase. Der Geschmack von Curry, Chili und Kurkuma auf der Zunge. Wenn ich die Augen schließe, sehe ich wieder den Königspalast in Mysor mit seiner Pracht. Die vielbefahrenen Straßen in Bangalore. Die Kokosnüsse, die am Straßenrand angeboten werden. Wie belebend der Saft der frischen Kokosnüsse ist und wie lecker das Fruchtfleisch! Die Tempel und ihre Mönche sehe ich. Und die Menschen, mit denen wir uns englisch radebrechend verständigen. Ich spüre, wie sich mein Herz öffnet und ich mich in ihrer Nähe wohlfühle.

Dann geht es zurück. Ich bin froh, als wir landen. Wir sind wieder zu Hause.

Doch mir wird bewusst: Heimat ist nicht zuerst die Stadt, in der wir gerade leben. Es sind vor allem die Menschen, mit denen ich vertraut bin. Mit denen mich etwas verbindet, die ich mag oder vielleicht sogar liebe.

Auch auf unserer Reise sind mir vorher fremde Menschen nahegekommen. Vielleicht ist dadurch das ferne Indien für mich auch so ein ganz klein wenig zur Heimat geworden. Danke dafür, Gott!

Sagt Hans-Jürgen Kant von der Evangelischen Kirche in Halle.


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