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21.10.2017
Zelten

Wenn wir uns umschauten und alles genauso aussah wie vorher, dann war es gut. Als ich früher mit meiner Pfadfindergruppe wandern war, haben wir oft in Zelten übernachtet. Nach nur einer Nacht war meist nicht viel zu sehen. Anders war es beim Zeltlager. Da zeichneten sich die Umrisse der Zelte deutlich auf dem Platz ab. Das Gras war welk oder hell gelblich-grün nachgewachsen, wo sie gestanden hatten.
In Wittenberg konnten wir so etwas auch sehen. Nach dem Abbau der großen Weltausstellung blieben überall in der Stadt große Rechtecke oder Kreise zurück. Bald wächst Gras drüber. Und wir wissen: Es wird nicht mehr so sein wie im Sommer 2017.
Nirgendwo bleiben können, immer weiterziehen müssen, das ist unser Leben. Aber es gibt einen großen Trost: Gott will uns genau so haben. Das Volk, das sein Volk ist, war ein wanderndes Volk. Jeden Abend haben sie ihre Zelte aufgebaut und am nächsten Morgen wieder abgebaut. Und sein Sohn, Jesus war schon im Bauch seiner Mutter und auch später immer unterwegs. „Die Vögel haben Nester und die Füchse haben Gruben, aber der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlegt.“
Gott will uns wandern sehen, nicht zu sesshaft, bereit zum Aufbruch.
Wichtig sind nicht die Orte selbst, sondern die Erfahrungen, die an den Orten mit Gott machen. Davon war dieser Sommer gefüllt. Das nehmen wir mit, wohin wir auch gehen. Wenn wir in uns hineinschauen und das finden, dann ist es gut.

Mut zum Aufbrechen wünscht Ihnen
Pfarrerin Kathrin Oxen aus der Lutherstadt Wittenberg


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