Angedacht, MDR, Radio, Radio-Andacht, Radio-Andachten, Radioandacht, Radioandachten,

07.02.2025
Zumutungen

„Mehr Zumutung, bitte!“, so ist ein Zeitungsartikel überschrieben, den ich neulich gelesen habe.

Wer etwas Besseres für sich, für unsere Welt will, der muss dafür auch etwas in Kauf nehmen.

Die Bibel erzählt von einem jungen Mann. Der hat alles, was er im Leben braucht. Reichtum, Schönheit, Auskommen. Aber irgendetwas fehlt ihm. Da hört er von Jesus. Und er denkt: Der ist toll, ja, zu dem möchte ich gehören. Bei ihm werde ich ein glückliches Leben führen.

Doch wie reagiert Jesus?

Er konfrontiert ihn: „Gib weg, was du hast! Nur so kannst du mit mir gehen.“

Schön dumm, mag man denken. Kann man so Anhänger oder Wählerinnen gewinnen? Marketingstrategen würden Jesus mehr Diplomatie empfehlen. Etwa so: „Sei willkommen. Wir werden sehen, wie wir mit deinem Reichtum umgehen.“ Einfach die Forderungen feiner dosieren.

Es ist nicht mehr lange hin bis zur Bundestagswahl. Parteien möchten gewählt werden. Trauen sie sich, mir als Wähler auch etwas zuzumuten? Dass ein gutes Ziel auch seinen Preis hat. Dass Klimaschutz und weniger Armut auf unserer Erde auch von mir verlangen, Verzicht zu üben.

„Du wirst am Ende gewinnen, was nicht mit Geld zu bezahlen ist“, sagt Jesus. „Aber du musst bereit sein, etwas zu wagen.“ Der reiche Mann in der biblischen Geschichte denkt nach und geht schließlich traurig davon.

Werde ich mich auf Zumutungen einlassen können?

Fragt sich Hans-Jürgen Kant von der Evangelischen Kirche in Halle


Bleiben Sie mit unseren Newslettern auf dem Laufenden.

Hier Abonnieren

Die besten News per E-Mail - 1x pro Monat - Jederzeit kündbar