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14.04.2024
100 Jahre Glaube und Heimat

Nehmen wir an, jemand wäre heute so verrückt, eine Zeitung zu gründen, die über kirchliche Themen berichten soll, eine Kirchenzeitung also: Nie und nimmer würde man sie „Glaube und Heimat“ nennen. Biederer geht’s ja kaum. Man würde sie vielleicht nennen „kreuz und quer“ oder „Tempel und Teufel“, aber doch nicht „Glaube und Heimat“. Aber so heißt sie nunmal. Unsere Thüringer Kirchenzeitung. Heute feiert sie ihren 100. Geburtstag – mit einem Leserfest in Weimar erst im und am Nachmittag vor dem Nationaltheater. Und hier finden wir dann auch des Pudels Kern. Im Theater. Der Name „Glaube und Heimat“ stammt nämlich von einem Theaterstück, uraufgeführt 1910. Darin geht es um die Vertreibung von protestantischen Christen aus dem Tiroler Zillertal ein paar Jahrzehnte vorher. Um ihres Glaubens wegen mussten sie ihre Heimat verlassen, wurden vertrieben, da sie nicht katholisch werden wollten. Wer auch immer vor hundert Jahren auf die Idee kam, den Titel des Theaterstücks über die Zeitung zu schreiben, wollte kein Wohlfühlblatt, wollte nicht Friede, Freude, Eierpampe drucken, sondern wollte die Welt im Licht der christlichen Botschaft sichtbar machen. „Glaube und Heimat“ heute, heißt eben zu verstehen, dass diese Welt die Heimat aller Menschen ist, dass der Glaube der anderen zu respektieren ist. Das flattert den Abonennten jede Woche in den Briefkasten.

Es ist nicht meine Fete heute in Weimar, aber fühlen Sie sich ruhig eingeladen zu dem Leserfest am Nachmittag – Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.

 


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