19.01.2023
Anerkennung des Völkermords an den Jesiden
Ob das nicht bloß ein Symbol wäre, werde ich gefragt… Wenn sie heute in Berlin beschließen: Der Völkermord an den Jesiden, das war tatsächlich ein Völkermord.
Bloß ein Symbol… Mich regt die Frage schon auf! Schau auf deine rechte Hand, sage ich, was siehst du? Ja, einen Ehering. Und soll ich mal zu deiner Frau sagen, du wärest der Meinung, ein Symbol sei wertlos…?
Nur weil etwas symbolisch ist, heißt es eben lange nicht, das ist bloß ein Symbol. Ein Symbol steht für die wichtigsten Dinge im Leben. Es steht für etwas Größeres als seinen Zeichenwert – das kann selbst ein Materialist an einem Geldschein ablesen.
Es ist natürlich eine symbolische Anerkennung, was unser Bundestag da macht. Das Symbol steht für unsere Anteilnahme. Und unser offenes Ohr. 140.000 Jesiden haben bei uns Zuflucht gefunden. Ich hoffe, sie erzählen uns ihre Geschichten. Oder was sie da eigentlich glauben. An einen einzigen Gott, aber sie glauben das irgendwie anders. Klingt interessant.
Die Anerkennung ihres Schicksals ist ein Symbol für unseren Glauben an Gerechtigkeit. Und es ist ein Zeichen der Hoffnung für Menschen in Kurdistan, China oder im Iran oder wo immer Unterdrücker herrschen. Dass der Bundestag den Antrag berät, weil Bürger es eingebracht haben über den Petitionsausschuss, das ist ein Hoffnungszeichen für alle, die an unserem System zweifeln.
Manchmal ist das Beste, was wir geben können: Ein Symbol. Meint Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda