26.03.2017
Blöde Zeitumstellung
Wer hat an der Uhr gedreht? Ist es wirklich schon so spät? Ich mag’ nicht glauben. Ich mag’s nicht leiden. Zeitumstellung ist keines von beiden. Kein Fortschritt für die Wirtschaft und kein Gewinn. Weil ich nun mal gefühlig bin.
Ich will den normalen Rhythmus. Und nicht jeden Tag eine Stunde eher aufstehen. Morgens ist es endlich wieder hell, nun wieder dunkel. Das bringt mich durcheinander.
Ich könnte auf diesen Jetlag zweimal jährlich locker verzichten. Aber mich fragt ja keiner.
Die Wunder der Natur scheinen der Wirtschaft nicht auszureichen. Dabei ist das doch ein riesen Geschenk, dass es morgens immer zeitiger hell wird. Ok, dann ab Herbst auch wieder dunkler. Auch darauf könnte ich verzichten. Andererseits ist es nun mal so. Das Leben ist Rhythmus. Es wird heller, es wird dunkler, die Natur geht es aus sich heraus und zieht sich wieder zurück. Was für eine grandiose Idee. Der sich das ausgedacht hat, muss unfassbar klug sein. Der Kreislauf bleibt erhalten. Damit kann ich sehr gut leben.
Warum muss man da eigreifen? Warum darf nicht alles zu seiner Zeit sein? Alles muss angeblich alles anders und scheinbar besser werden.
Ich zweifle gern an der Klugheit solcher Entscheidungen.
Aber habe ich eine Wahl?
Nein. Ich bin heute eine Stunde früher aufgestanden – nach alter Zeitrechnung. Pünktlich, versteht sich. Weil ich arbeiten muss. Im Auftrag des Herrn.
(Für den Gottesdienst, den sie heute um 10 Uhr hören können)
Trotz allem nicht missgelaunt. Sondern fröhlich, weil der helle Tag ja doch kommt. So, wie’s sein soll.
Ulrike Greim von der Evangelischen Kirche.