12.07.2018
Daumen drücken für eine Fußballmannschaft
„Die ganze Welt hat einer Fußballmannschaft die Daumengedrückt!“ sagt der Reporter. Nein, da ging es nicht um die WM, sondern um die dramatische Rettung der thailändischen Kinder aus der Höhle. Die gehören auch zu einer Fußballmannschaft und ganz viele Menschen haben ihnen die Daumen gedrückt..
Auch meine Tochter hat jede einzelne Rettungsaktion gespannt verfolgt und bejubelt. Eine Frage hat sie besonders beschäftigt: „Was hättest Du gemacht, wenn ich in der Höhle gewesen wäre?“ Ich mag mir das eigentlich gar nicht vorstellen. Nichts tun können, nur warten. Immer hin- und hergerissen sein zwischen Bangen und Hoffen. Ja, was hätte ich gemacht? Vermutlich gebetet. Ob ich Worte gefunden hätte, um zu beschreiben, was ich fühle? Vielleicht hätte ich mir Worte ausgeliehen: „Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück, denn du, Gott bist bei mir!“ (Psalm 23,4) Vielleicht wären mir solche Worte eingefallen. Sie stehen in der Bibel, im Buch der Psalmen. Ein Beter hat sie gefunden, vor hunderten von Jahren. Offenbar war der auch in Not.
Vielleicht hätten mir seine Worte geholfen, ein bisschen von meiner Angst und Sorge loszulassen und Gott in die Hände zu legen. Äußerlich hätte das erst mal nichts geändert. Innerlich schon. Es hätte mir Kraft gegeben, weiter zu hoffen. In anderen Lebenslagen habe ich das jedenfalls schon erfahren dürfen. Und wie gut es tut, in der Not nicht allein zu sein. Es muss nicht die ganze Welt sein. Einer ist schon viel.
Den Familien in Thailand wünsche ich viel Gutes und uns einen guten Tag.
Cornelia Biesecke aus Eisenach