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06.12.2018
Die Kindheit, ein verlorenes Paradies

Wie es ist ein Kind zu sein? Darüber zu schreiben, das hat Astrid Lindgren hingekriegt wie keine zweite. Heute kommt „Astrid“ in die Kinos. Ihre Lebensgeschichte.
Ausgerechnet im Advent, das passt. In Astrids Büchern feiern sie tüchtig Weihnachten: Der Duft von Bratäpfeln und Pfefferkuchen weht durch Bullerbü und Lönneberga. Lausejunge Michel speist die Armen, Pippi beschert ihre Freunde auf Langstrumpf-Art, und Lotta kann sogar Christbäume organisieren. Es ist schier unerträglich. Diese Harmonie! Aber dahinter lauert: eine ganz tiefe Wehmut.
Ohne die Wehmut wäre es kitschig. Wehmut durchzieht die Erinnerung an ein verlorenes Paradies: Die Kindheit.
Im Film lernen wir Astrid Lindgren kennen. Ihre eigene Kindheit: Glück und Geborgenheit auf dem von der Kirche gepachteten Hof. Aber dann, kaum erwachsen, wird sie schwanger. Den Vater heiraten will sie nicht. Sie sucht ihren eigenen Weg trotz der Moral von Damals. Aber für ihr Kind sorgen kann sie nicht. Sie droht zu zerbrechen.
Nun, unsere Weihnachtsmaschinerie läuft an. Wir feiern. Unsere Liebe füreinander. Die Familie. Die Kinder sollen ein bisschen Paradies spüren. Heute Nacht war der Nikolaus da. Dazu aber nehme ich mir vor, meine gelegentliche Wehmut nicht zu unterdrücken. Sie gehört auch in den Advent. Sie erinnert mich an meine Sehnsucht: Nach Heimat, nach Frieden, nach Gott. Und Gott, heißt es, ist schon unterwegs. Heute sehnt sich Gregor Heidbrink, Pfarrer in Finsterbergen.


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