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21.05.2017
Große Hausnummer

Das ist schon ein komisches Gefühl. Jetzt feiern wir Luther und die Reformation auf allen Kanälen. Der Held meiner Kindheit – er ist überall zu sehen und in allen Varianten: Martin Luther. Der Mann mit Gewissen. Der grüblerische Wissenschaftler. Der Gott-Sucher. Ich bin evangelische Christin in einer Kirche, die nach ihm benannt ist. Ich bin Lutheranerin. Die Hälfte meines Lebens war das nicht sonderlich opportun. Jetzt guckt eben jener Luther von vielen Buchdeckeln und Keksdosen, von Plakaten und Bierflaschen. Es gibt große Ausstellungen und viele erstaunliche Veranstaltungen.
Und nun beginnt die große Fest-Woche. Kirchentage in Erfurt und Weimar und Jena. Und die Weltausstellung der Reformation in Wittenberg. Ich bin dabei. Immer noch ein wenig verwundert, dass das, was uns im Kern ausmacht, plötzlich so öffentlich ist. Aber wir arbeiten kräftig mit. Für unsere Kirche ist das eine richtig große Hausnummer. Und eine Chance.
Die Reformation zeigt uns einmal mehr, was für eine Kraft es hat, wenn einer anfängt. Wenn einer intensiv Gott sucht. Wenn er sich nicht ablenken lässt. Wenn er argumentiert und diskutiert. Betet. Fehler macht, lernt. Wenn er rausgeht. Das strahlt aus.
Mein großer Wunsch für diese Woche: dass das ansteckend ist. Auch für uns als Kirche. Wir könnten es gebrauchen.
Findet Ulrike Greim, Evangelische Kirche in Mitteldeutschland.


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